Freising

Skandal in Freising: Ehemalige PR-Mitarbeiterinnen erheben schwere Vorwürfe!

Fünf ehemalige Mitarbeiterinnen einer PR-Agentur im Landkreis Freising erheben schwere Vorwürfe gegen ihren ehemaligen Chef. Die Anschuldigungen reichen von Machtmissbrauch bis hin zu sexualisierten Übergriffen. Die Frauen sind alle in ihren 20ern und arbeiteten zwischen 2019 und 2024 in der Agentur.

Mia Ebner (Name geändert), eine der Betroffenen, hat ihre Erfahrungen in einem sozialen Netzwerk geteilt und warnte vor sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch. In ihren Berichten dokumentierte sie zahlreiche WhatsApp-Nachrichten ihres Chefs, die sie als unangemessen empfand. Der Chef weist die Vorwürfe jedoch zurück und spricht von einem Versuch, seine Existenz zu zerstören.

Vorwürfe und Reaktionen

Die Agentur hatte sich bislang als sozial engagiert und mit flachen Hierarchien präsentiert. Laut Ebner fühlte sie sich anfangs wohl in ihrer Rolle als Marketingmanagerin, bis ihr Chef begann, körperliche Nähe zu suchen und plötzlich Grenzen überschritt. Ein besonders kritischer Vorfall im April 2020, als der Chef versuchte, Ebner zu küssen, wurde von ihr zurückgewiesen. Sie berichtete außerdem von Druck, den sie aufgrund seiner romantischen Gefühle und ihrer Ablehnung verspürte.

Nach etwa zweieinhalb Jahren kündigte Ebner und machte sich selbstständig. Im Austausch mit anderen ehemaligen Kolleginnen stellte sich heraus, dass auch diese ähnliche Erfahrungen gemacht hatten. Theresa Alter (Name geändert) und Katharina Uhlmann (Name geändert) berichteten von unangemessenem Verhalten des Chefs. Uhlmann erwähnte, dass es in der Agentur einen Raum gab, der als „Petting Room“ bekannt war und als unprofessionell empfunden wurde.

Der Agenturchef bezeichnete die Vorwürfe als „Kampagne“ gegen ihn und die Agentur und betont, dass sie eine lockere, freundschaftliche Arbeitsatmosphäre pflegen. Er droht mit rechtlichen Schritten gegen die Frauen und die Berichterstattung. Die Expertin Christina Mayer wies auf die Wichtigkeit hin, Grenzüberschreitungen am Arbeitsplatz ernst zu nehmen.

Parallel dazu gab es auch schwere Vorwürfe gegen einen Geschäftsführer einer Wiener PR-Agentur. Ehemalige Mitarbeiterinnen berichteten von übergriffigem Verhalten, Grenzüberschreitungen und unangemessenen Berührungen. Diese Vorwürfe beinhalten auch verniedlichende Kosenamen und wurden in einem Umfeld erhoben, das sich formal zu einem Ehrenkodex bekennt

Der Geschäftsführer wurde im März zum Präsidenten des PRVA gewählt, einem Branchenverband, der „Vertrauenswürdigkeit“ als Grundwert hat. Ein Mitglied des PRVA äußerte, es sei eine „Zumutung“, einen solchen Geschäftsführer als Vorbild zu haben. Dass mehrere schriftliche Forderungen nach Konsequenzen bereits gestellt wurden, zeigt die Brisanz der Situation.

Die PRVA-Vizepräsidentin Ingrid Gogl betonte, dass die Vorwürfe nicht verifiziert werden konnten, jedoch ein persönliches Gespräch mit dem Geschäftsführer stattfand, der signalisiert hat, dass er „glaubhaft“ um Klärung bemüht sei. Fünf ehemalige Mitarbeiterinnen haben sich an die Anwaltskanzlei Brandl Talos gewandt, die bestätigt, dass strafrechtlich relevante Vorwürfe gegen den Agenturchef erhoben wurden. Aufgrund des Opferschutzes können jedoch keine weiteren Details genannt werden. Ein Untersuchungsbericht beschreibt Übersexualisierung im Arbeitsalltag und Sexismus. Eine ehemalige Mitarbeiterin berichtete von einem unangemessenen Abendessen mit dem Geschäftsführer, während eine andere nach wenigen Wochen im Unternehmen nach ihren Erfahrungen mit Dreiern gefragt wurde.

Merkur berichtete über die Vorwürfe gegen den Agenturchef im Landkreis Freising.
Die Presse informierte über ähnliche Vorwürfe gegen einen Geschäftsführer einer Wiener PR-Agentur.