
Am 2. Februar 2025 fand der erste Wülfrather Mittelaltermarkt statt, der auf reges Interesse stieß. Jens Räthel, ein Experte in der Mittelalterküche, untersuchte die angebotenen Speisen und Waren. Tamino, ein Gaukler, animierte die Marktbesucher dazu, Kostproben der verschiedenen Speisen zu probieren. Im Rahmen der Prüfung der Genießbarkeit der Produkte stellte Räthel Fragen zu den Speisen.
Besonders das Angebot des Flammenkuchenbäckers erregte die Aufmerksamkeit von Räthel, der einen Vorkoster suchte. Eine Dame im gelben Mantel nahm ein Stück Fladen zur Probe. Nach der Verkostung führte ein Doktorus eine Untersuchung des Vorkosters durch, um mögliche Anzeichen einer Vergiftung auszuschließen. Die Untersuchung ergab, dass der Vorkoster korrekt geschluckt hatte und keine gesundheitlichen Probleme zeigte. Demnach gab es keine Anzeichen für eine Vergiftung, sodass die Kuchen zum Verkauf freigegeben wurden.
Hintergrund zur Esskultur im Mittelalter
Im Kontext des Mittelaltermarktes ist es interessant, die Esskultur im Mittelalter zu betrachten. Diese umfasste die Ernährungsgewohnheiten in Europa vom 5. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts, wie die Wikipedia erläutert. Technische Entwicklungen wie die Dreifelderwirtschaft und ein intensiverer Fernhandel führten zu einer Vielfalt an Nahrungsmitteln, während Hungersnöte und die Auswirkungen der Pest häufige Herausforderungen waren.
Die Ernährung der Menschen variierte stark und war geprägt von einer sozialen Differenzierung, die zunächst auf der Menge und später auf den Konventionen des Essens basierte. Gewürze waren teuer und hauptsächlich in wohlhabenden Haushalten zu finden, während die Zubereitung von Speisen oft eine gemeinschaftliche Feier darstellte. Ein wichtiges Element der mittelalterlichen Esskultur war die Verwendung von Geschirr und Besteck; beispielsweise waren Gabeln nicht üblich, jedoch wurden Messer und Löffel häufig verwendet.