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Die bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar rückt näher, und in Döbeln zeigt sich, dass die junge Generation vor einer schwierigen Wahlentscheidung steht. In einer Umfrage der DAZ gaben viele Befragte an, sich unsicher zu fühlen, für welche Partei sie stimmen möchten. Dennoch sind die meisten fest entschlossen, an der Wahl teilzunehmen. Ein zentrales Motiv für die hohe Wahlbeteiligung unter jungen Menschen ist der Wunsch, die AfD zu schwächen, wie aus den Umfragen hervorgeht.
Eine 18-jährige Wahlhelferin betont die Bedeutung der demokratischen Teilnahme und äußert gleichzeitig den Wunsch nach politischer Stabilität. Die Umfrage zeigt jedoch auch, dass einige junge Erwachsene ihre politischen Ansichten aus Angst vor Stigmatisierung zurückhaltend äußern. Bei den letzten Europawahlen hatten vor allem Kleinstparteien unter den 16- bis 24-Jährigen großen Zuspruch, gefolgt von der CDU und der AfD.
Politische Meinungsbildung und zentrale Themen
Bei den sächsischen Landtagswahlen wählten 31% der 18- bis 24-Jährigen die AfD. Sorgen um das Wahlrecht, insbesondere eine mögliche Gefahr für die Stimme der jungen Generation durch die AfD, wurden von zwei Schülerinnen am Lessing-Gymnasium geäußert. Ein Mitschüler plant ebenfalls, zur Wahl zu gehen, um eine bestimmte Partei zu verhindern. Eine 20-Jährige aus der Berufsschule spricht sich entschieden gegen rechte Parteien aus.
Wirtschaftliche Themen wie hohe Steuern und Inflation sind für viele junge Wähler von zentraler Bedeutung. Migration spielt ebenfalls eine Rolle in ihren Wahlentscheidungen, wobei der Wunsch nach mehr Ordnung in Deutschland zur Sprache kommt. Die Meinungsbildung erfolgt häufig durch Gespräche in der Familie und im Freundeskreis, ergänzt durch Informationen aus sozialen Medien wie Instagram und TikTok. Die Besorgnis über Fake News in sozialen Medien wird ebenfalls thematisiert.
Ein Großteil der jungen Wähler plant, vor der Wahl die Programme der verschiedenen Parteien aufmerksam zu studieren, wobei auch Zusammenfassungen auf Plattformen wie YouTube zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus zeigt eine Analyse von [Deutschlandfunk](https://www.deutschlandfunk.de/gen-z-wahlverhalten-gender-gap-100.html), dass Wählerinnen der Generation Z tendenziell wahlentscheidende Themen stärker gewichten als parteiliche Zugehörigkeiten. Dies spiegelt sich in den unterschiedlichen Wahlentscheidungen junger Frauen und Männer wider. Jüngere Frauen neigen dazu, eher linke, progressive Parteien zu wählen, während junge Männer häufiger rechts oder extrem rechts wählen.
Die Analyse weist darauf hin, dass bei der Landtagswahl in Sachsen 33% der Frauen unter 25 Jahren linke Parteien wählten, während nur 22% der jungen Männer dies taten. Im Gegensatz dazu entschieden sich 40% der jungen Männer für die AfD, im Vergleich zu 21% der jungen Frauen. Diese Trends lassen sich auch in anderen Bundesländern wie Thüringen und Brandenburg beobachten. Unterschiede in den Wahlentscheidungen sind auf verschiedene Prioritäten bei einzelnen Themen zurückzuführen.