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Der Technologie Campus Hutthurm in Deggendorf erhält eine neue finanzielle Unterstützung vom Freistaat Bayern. Ziel ist das Forschungsprojekt Sim3dapp, das am 20. Januar von Staatsminister Hubert Aiwanger mit einer Förderurkunde in Höhe von über 400.000 Euro ausgezeichnet wurde. Die Förderung ist für die nächsten drei Jahre vorgesehen und fokussiert sich auf die Weiterentwicklung des industriellen 3D-Drucks.
Im Rahmen von Sim3dapp sollen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), Simulationen und Hochleistungskunststoffen wie PEEK (Polyetheretherketon) Prozesse optimiert werden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Material- und Prozessverständnis sowie der Implementierung automatisierter Nacharbeitsstrategien durch digitale Zwillinge und Simulationen im FFF-Druck.
Entwicklung neuer Technologien für den 3D-Druck
Im Bereich industrieller 3D-Druck präsentierte Qualup kürzlich auf der Formnext 2024 innovative Technologien. Diese konzentrieren sich auf die Verarbeitung von Hochtemperatur-Thermoplasten wie PC, PEI und PEEK. Eine der Neuerungen ist der Druckkopf PIVOT, der mit einer rechteckigen Düse ausgestattet ist und eine 360-Grad-Rotation ermöglicht. Dies erlaubt eine bandförmige Materialauftragung und verbessert die Präzision bei komplexen Strukturen.
Zusätzlich stellt Qualup das System QU PREDICT vor, das KI zur Prozessoptimierung nutzt. Die zugehörige Software analysiert den G-Code vor dem Druckstart und erkennt potentielle Probleme wie Verzug oder Rissbildung. Eine 3D-Visualisierung zeigt kritische Bereiche während des Druckprozesses an. Beide Technologien werden im neuen 3D-Drucker Qu4 HT eingesetzt, der Bauraum von 400 x 400 x 400 mm und Kammertemperaturen bis zu 300 Grad Celsius bietet.
Der Technologie Campus Hutthurm sowie die aktuellen Entwicklungen bei Qualup könnten zukünftig entscheidende Impulse für die regionale Wirtschaftskraft und Fachkompetenz im Bereich 3D-Druck setzen.