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Am 4. Februar 2025 steht der Sport im Mittelpunkt politischer Diskussionen, da er einen möglichen Einfluss auf die bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar haben könnte. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat unter dem Slogan „Mehr Sport. Mehr Gemeinschaft. Mehr Zukunft“ zehn politische Schwerpunkte formuliert. Ein zentrales Motto lautet: „Wir fordern moderne statt marode Sportstätten“.
DOSB-Präsident Thomas Weikert betont die Dringlichkeit besserer Rahmenbedingungen und intakter Sportstätten. Der Judo-Weltmeister Olaf Rodewald fordert, dass die Probleme im Sport endlich angepackt werden. Er kritisiert sowohl die Qualität des Sportunterrichts als auch die mangelnden sportlichen Fähigkeiten von Kindern. Daneben äußert Daniel Gehrt, Geschäftsführer des Kreissportbunds, den Wunsch nach mehr Unterrichtsstunden für Sport sowie einer Pflichtaufgabe Sport in Deutschland.
Finanzierungsproblematik im Sport
Der aktuelle Status des Sports wird als „freiwillige Aufgabe“ beschrieben, was vielerorts zu Kürzungen führt. Gehrt sieht die Notwendigkeit einer auskömmlichen Finanzierung des Sports als Pflichtaufgabe. Der Landessportbund plant, diese Forderung im Vorfeld der Landtagswahlen in Magdeburg zu unterstreichen. Ronny Zegarek, Kicker-Legende und Bürgermeister, spricht sich ebenfalls für mehr Unterstützung des Sports aus.
Sportlicher Leiter Michael Thieme vom Jessener SV kritisiert die aktuellen Mittelkürzungen im Land. Zusammen mit Zegarek hebt er hervor, dass zur Generierung benötigter Mittel für den Sport auch die Wirtschaft angekurbelt werden müsse. Zudem setzt sich Fußball-Landespräsident Holger Stahlknecht für einen neuen Kunstrasenplatz in Piesteritz ein, während Gräfenhainichen um einen eigenen Kunstrasenplatz kämpft.
Der Sanierungsbedarf der Sportstätten in Deutschland wird aktuell auf etwa 31 Milliarden Euro geschätzt, wie [DOSB.de](https://www.dosb.de/themen/sportraeume/sportstaetten) berichtete. Besonders betroffen sind Sporthallen und Bäder. Diese Zahlen sind das Resultat einer Kurzexpertise des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, des Deutschen Städtetages und des DOSB. Der große Substanzverlust in der öffentlichen Infrastruktur, der auch Schulen und öffentliche Gebäude betrifft, wird in den politischen Debatten oft vernachlässigt.
Die Notwendigkeit, eine gemeinsame Schätzung des Sanierungsbedarfs von Sportstätten zu ermitteln, wird als zentraler Engpassfaktor für die Sportentwicklung angesehen. Dies hat sowohl Auswirkungen auf die Lebensqualität vor Ort als auch negativ Einfluss auf den Sportunterricht in Schulen. Der DOSB fordert von Bund und Ländern ein mehrjähriges Konjunkturpaket, um die Kommunen und Vereine förderpolitisch zu unterstützen und den Investitionsbedarf zu decken, wie [MZ.de](https://www.mz.de/lokal/wittenberg/sportler-gegen-rotstift-3993489) berichtete.