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In Hagenow, einer Stadt im Landkreis Ludwigslust-Parchim, hat der Stadtrat beschlossen, trotz eines erheblichen Haushaltsdefizits von rund 800.000 Euro an einem bundesweiten Modellprojekt für Smart Cities festzuhalten. Bürgermeister Thomas Möller von der Partei „Die Linke“ begrüßte diesen Schritt, der darauf abzielt, die Digitalisierung der Stadt voranzutreiben.
Das Projekt umfasst insgesamt sieben Teilprojekte, von denen bereits vier erfolgreich umgesetzt wurden. Unter diesen Maßnahmen befindet sich die Entwicklung einer Stadt-App sowie ein digitaler Experimentierraum in der örtlichen Bibliothek. Die verbleibenden drei Projekte, zu denen unter anderem ein digitales Bürgerbüro gehört, sollen bis spätestens Oktober abgeschlossen werden. Die Stadt selbst trägt einen Eigenanteil von 300.000 Euro an den Kosten. Laut Möller könnte jedoch das Risiko unzureichender Mittel die Ergebnisse des Projekts sowie die Förderungen durch den Bund gefährden, da der Haushalt derzeit von der Kommunalaufsicht des Innenministeriums geprüft wird.
Digitale Entwicklung der Bibliothek
Die örtliche Bibliothek wird im Rahmen des Smart-City-Projekts ebenfalls modernisiert und weiterentwickelt, inspiriert von Initiativen in Schleswig-Holstein. Der digitale Experimentierraum, der den Charakter eines „Digitalen Knotens“ behält, steht Bürgerinnen und Bürgern offen und erleichtert den Zugang zu Digitalisierungsthemen. Hierzu gehört auch die Anschaffung neuer digitaler Hardware wie 3D-Drucker, AR/VR-Technologie und eine 360°-Kamera. Zudem hat die Bibliothek einen modernen Videokonferenzraum erhalten, der Live-Übertragungen von Seminaren ermöglicht und verschiedenen Bildungsträgern zur Verfügung steht.
Mit dem Motto „Dialog trifft Analog“ wird die Bürgerbeteiligung an digitalen Themen gefördert und das bestehende Kursangebot erweitert. Kooperationsbeziehungen bestehen unter anderem mit dem Innovation Port in Wismar und dem Open Factory Campus in Schwerin. DigitalLotsen nutzen den neuen Seminarraum für ihre Aus- und Fortbildungsangebote.