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Mossul steht wieder auf: Restaurierung bringt Hoffnung und neue Jobs!

Die Restaurierung der von der IS-Terrormiliz zerstörten Kulturstätten in Mossul ist abgeschlossen. Wie Deutschlandfunk Kultur berichtete, lobte die UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay die Wiederbelebung des „Geists von Mossul“. Besuche der wiederaufgebauten Al-Nuri-Moschee mit dem Al-Hadba-Minarett, der Al-Tahira-Kirche sowie der Kirche Unserer Lieben Frau wurden hervorgehoben. Azoulay bezeichnete die Restaurierung als Gründungsakt und ein Symbol sowohl für den Irak als auch darüber hinaus und betonte die Kraft von Erbe, Kultur und Bildung, um Krisen zu überwinden.

Seit 2018 hat die UN-Kulturorganisation über 140 Millionen Euro in die Restaurierung und die Kultur in Mossul investiert. Der Wiederaufbau der historischen Gebäude wird als wichtiger Schritt verstanden, um die kulturelle und religiöse Vielfalt in der Region wiederherzustellen.

Geschichte der Zerstörung und Wiederbelebung

Im Herbst 2014 begann der „Islamische Staat“ (IS) mit der Zerstörung von Mahnmalen, Denkmälern, Kirchen und Moscheen in den eroberten Gebieten des Iraks und Syriens. Die Region Mesopotamien, bekannt als Wiege der menschlichen Zivilisation mit bedeutenden Hochkulturen, wurde schwer getroffen. Das Deutsche Welle -Portal berichtete, dass antike Städte wie Hatra und Ninive sowie die nordirakische Metropole Mossul verwüstet wurden. IS-Kämpfer plünderten auch Bibliotheken und Museen, wodurch tausende Einwohner vertrieben wurden.

Im Jahr 2017 eroberte die irakische Armee Mossul zurück, allerdings waren viele Baudenkmäler und über 130.000 Häuser zerstört. Seit 2018 unterstützt die UNESCO den Wiederaufbau von Kulturdenkmälern in Mossul und arbeitet dabei mit Partnern wie der irakischen Regierung, den Vereinigten Arabischen Emiraten und der EU zusammen. Ziel des Projekts ist die Wiederherstellung der kulturellen und religiösen Vielfalt in Mossul unter dem Motto „Revive the spirit of Mosul“.

Zu den wiederaufgebauten Gebäuden zählen die Al-Nouri-Moschee, das Al-Saa’a-Konvent, die Al-Tahira-Kirche und 124 denkmalgeschützte Häuser. Für den Wiederaufbau wurden mehr als 140 Millionen Euro investiert. Außerdem wurden 30 Bauarbeiter aus der Nachbarschaft der Al-Tahira-Kirche für den Wiederaufbau rekrutiert.

Die Wiederherstellung des Al-Hadba-Minaretts der Al-Nouri-Moschee stellte eine besondere Herausforderung dar, da es originalgetreu wieder aufgebaut wurde. Laut Umfragen wünschten 94 Prozent der Bürger, dass das Minarett an seinem ursprünglichen Standort wiederhergestellt wird. Durch die Restaurierungsarbeiten entstanden rund 6.000 neue Jobs in Mossul, und über 1.300 junge Menschen wurden in traditionellen Gewerken ausgebildet.

Die offizielle Einweihung der wiederhergestellten Bauwerke durch den irakischen Premierminister Mohammed Shia Sudani steht noch aus, während Azoulay am 5. Februar die Bauwerke besichtigen wird. Die Einwohner von Mossul sind dankbar für den Wiederaufbau, benötigen jedoch weiterhin Zeit, Geld und Ressourcen für die vollständige Wiederherstellung der Infrastruktur. Zukünftig sind weitere Begegnungsstätten, Parks sowie der Neubau des größten Krankenhauses der Region, der Ibn-Sina-Universitätsklinik, geplant. Der internationale Flughafen Mossul soll voraussichtlich in diesem Jahr wiedereröffnet werden.