In Jena wurde ein neuer Automat zur Bereitstellung von sterilen Drogenutensilien und Kondomen installiert. Der im Wert von rund 1.000 Euro angeschaffte Automat steht seit einer Woche am Löbdergraben.
Der Automat bietet rund um die Uhr die Möglichkeit, Kondome und sterile Drogenutensilien zu erwerben. Jedes Päckchen kostet einen Euro und die Einnahmen finanzieren den Automaten. Hauptziel dieses Angebots ist die Vorbeugung von Krankheiten und Infektionen, insbesondere von HIV sowie Hepatitis B und C. Der umgebaute Zigarettenautomat ermöglicht einen anonymen und niedrigschwelligen Zugang für verschiedene Zielgruppen, darunter Partydrogen-Konsumenten, Sexarbeiterinnen und -arbeiter sowie konsumierende Schwangere, wie MDR berichtete.
Initiativen zur Schadensminimierung
Die Installation des Automaten in Jena ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Schadensminimierung im Bereich der Drogen- und Suchtpolitik. Laut der saferKONSUM-Erhebung des Robert Koch-Instituts (RKI) wird mit solchen Maßnahmen die Übertragung von Blut übertragbaren Infektionen verringert.
Das Hauptziel dieser Erhebung ist die Erfassung der jährlich vergebenen Drogenkonsumutensilien in Deutschland und die Identifikation von Versorgungslücken. Eine Ausweitung der Vergabe von Drogenkonsumutensilien wird empfohlen, um das Infektionsrisiko von HBV, HCV und HIV zu senken, das unter Drogenkonsumierenden signifikant höher ist als in der Allgemeinbevölkerung.
