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Der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Rheinland-Pfalz hat angekündigt, sich aus der Krankenhausversorgung in der Region zurückzuziehen. Diese Entscheidung wurde am 6. Februar 2025 mit Hinweis auf hohe wirtschaftliche Belastungen getroffen, die das DRK finanziell an ihre Grenzen bringen.
Bereits im Dezember 2024 hatte der Landesverband Insolvenzanträge für fünf Kliniken gestellt: Alzey, Altenkirchen, Hachenburg, Kirchen und Neuwied. Nun plant das DRK, für fünf weitere Klinikstandorte Insolvenz anzumelden, darunter die Tageskliniken Bad Kreuznach und Worms, die Fachklinik Bad Neuenahr, das DRK Schmerzzentrum Mainz sowie die DRK Kamillus Klinik Asbach.
Hintergründe und Auswirkungen
Die Kliniken sehen sich mit erheblichen Forderungen der Rheinischen Zusatzversorgungskasse konfrontiert, was dazu führt, dass sie die Verpflichtungen zur betrieblichen Altersversorgung für einen Teil ihrer Belegschaft nicht erfüllen können. Ein erarbeitetes Sanierungskonzept blieb erfolglos, und trotz bis zuletzt anhaltender Bemühungen des DRK, insbesondere kleineren Krankenhäusern zu helfen, kann das Krankenhausangebot nun nicht länger aufrechterhalten werden, ohne den Kernauftrag des DRK als nationale Hilfsgesellschaft zu gefährden.
Manuel González, Aufsichtsratsvorsitzender der Krankenhausgesellschaft und DRK-Landesvorstand, betonte, dass die Entscheidung emotional ergebe, jedoch unvermeidlich geworden sei. Insgesamt sind von den Insolvenzanträgen rund 2.500 Beschäftigte betroffen. Das DRK hat jedoch versichert, dass die Patientenversorgung an allen betroffenen Standorten weiterhin gesichert ist und die Gehälter der Beschäftigten durch Insolvenzgeld während des Verfahrens abgesichert sind.
Der Rückzug aus der Krankenhausversorgung wird als Folge der schwierigen wirtschaftlichen Lage kleiner Krankenhäuser betrachtet, die sich durch die Krankenhausreform weiter verschärft hat. Das DRK in Rheinland-Pfalz wird sich künftig auf seinen humanitären Kernauftrag und die Notfallrettung konzentrieren.