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Die Aurubis AG, ein Hamburger Kupferproduzent, sieht sich schwerwiegenden Vorwürfen in Bezug auf Umweltschäden und Gesundheitsprobleme in Mexiko gegenüber. So wurde eine Beschwerde gegen das Unternehmen von Martha Patricia Velarde, einer Anwohnerin des Sonora-Flusses, eingereicht. Diese Initiative wird von der Romero Initiative (CIR) unterstützt, die sich für Menschen- und Arbeitsrechte einsetzt.
Der Hauptvorwurf gegen Aurubis ist der Import von Kupfer aus einer Mine, die erheblich zur Umweltverschmutzung in der Region beiträgt. Diese Mine befindet sich etwa 50 Kilometer südlich von Arizona, USA, und hat in der Vergangenheit durch den Dammbruch eines Abwasser-Rückhaltebeckens im Jahr 2014, der zur Verschmutzung von Flüssen mit 40.000 Tonnen kupfersulfathaltigem Schlamm führte, für Aufsehen gesorgt. Untersuchungen bestätigen, dass sowohl Grund- als auch Oberflächenwasser sowie Flusssedimente mit schädlichen Substanzen wie Arsen, Blei und Quecksilber belastet sind.
Gesundheitsrisiken für die Anwohner
Die gesundheitlichen Auswirkungen sind alarmierend: Anwohner berichten von erhöhten Werten der Giftstoffe Arsen, Blei, Kadmium und Quecksilber in ihrem Blut, was zu Leber- und Krebserkrankungen geführt hat. Kritiker bemängeln zudem, dass die zugesicherte Wasseraufbereitung ineffizient sei und die Gesundheitsversorgung unzureichend bleibt. Laut CIR ist Aurubis seit 2019 über die problematische Situation informiert und habe keine angemessenen Maßnahmen zur Behebung ergriffen.
Das Bundesamt für Wirtschaft wird die eingereichte Beschwerde prüfen und kann Geldbußen bis zu zwei Prozent des Jahresumsatzes des Unternehmens verhängen. Die Anwohner fordern die Installation von 36 Trinkwasseraufbereitungsanlagen sowie eine spezialisierte Gesundheitsversorgung. Aurubis wiederum betont, dass man die Vorgaben des deutschen Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetzes einhalte, dessen Gültigkeit für Unternehmen mit über 1000 Beschäftigten seit 2023 in Kraft ist.
Die Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgaben kritisieren Wirtschaftsverbände, die den Verwaltungsaufwand bemängeln, während politische Akteure aus Union und FDP eine Abschaffung fordern. Ab 2027 soll zudem eine ähnliche EU-Richtlinie in Kraft treten, die dann von Deutschland umgesetzt werden muss.