
Etwa 3000 Menschen haben eine Petition an den Deutschen Bundestag zur Unterstützung des Ausbaus der Bahnstrecke von Berlin nach Stralsund und Sassnitz unterzeichnet. Das Aktionsbündnis „Vorpommern-Magistrale“ setzt sich dafür ein, die benötigten 30.000 Unterstützer zu erreichen, um bis zum 5. März eine Anhörung im Bundestag zu erwirken. Ziel des Bündnisses ist es, die Fahrzeit von Berlin nach Sassnitz um rund eine Stunde zu verkürzen.
Zu den Unterstützern der Petition gehört der Kfz-Meister Bernfried Winkler aus Mönkebude, der die Wiedereröffnung der Strecke Ducherow-Heringsdorf über die Karniner Hubbrücke fordert. Seine Stimme wird durch Günther Jikeli, den Vorsitzenden der Usedomer Eisenbahnfreunde, unterstützt, der die Dringlichkeit der Modernisierung der Strecke zwischen Berlin, Stralsund und Sassnitz betont. Derzeit kann die ICE-Strecke nur mit Geschwindigkeiten zwischen 60 und 80 km/h befahren werden, was die Reisezeit auf etwa vier Stunden verlängert. Nach dem geplanten Ausbau soll die Fahrzeit auf rund drei Stunden verkürzt werden.
Zustand der Bahnstrecke
Die Bahnstrecke von Berlin nach Sassnitz misst 265 Kilometer und erfüllt aktuell nicht die Anforderungen für den ICE-Verkehr. Jikeli beschreibt die Trasse als marode und zählt sie zu den schlechtesten für den ICE-Verkehr in Deutschland. Eine Südanbindung der Bahn zur Insel Usedom wird als notwendige Maßnahme gefordert, um die Reisezeit von Berlin nach Heringsdorf auf eine Stunde und 45 Minuten zu reduzieren.
Die Vorplanung für die Verbindung Ducherow-Heringsdorf ist bereits im Gange, eine Kosten-Nutzen-Analyse soll im Frühsommer abgeschlossen werden. Auch die Bürgermeister von Stralsund, Greifswald, Anklam, Sassnitz und weiteren Städten unterstützen das Aktionsbündnis.
Parallel dazu wird die Forderung nach einer besseren Bahnanbindung in Vorpommern laut, insbesondere im Hinblick auf die politischen Versprechen zur Verbesserung der Anbindung, die im Zusammenhang mit dem LNG-Terminal stehen. Aktuelle Arbeiten an der Strecke nach Vorpommern sind im Gange, jedoch nur mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 120 km/h. Die Unzufriedenheit über die langsame Anreise zu Zielen wie Rügen, Usedom, Haff und Fischland-Darß ist deutlich spürbar.
Ein weiterer Punkt auf der Agenda ist, die Trasse Berlin-Eberswalde-Prenzlau-Pasewalk-Anklam-Greifswald-Stralsund-Sassnitz, auch bekannt als Vorpommern-Magistrale, auf Geschwindigkeiten von 160 km/h zu bringen. Notwendige Planungen für diese Strecke wurden zwar begonnen, jedoch zu einem späteren Zeitpunkt wieder gestoppt. Der früheste Zeitpunkt für eine Verbesserung der Anbindung könnte das Jahr 2030 sein, falls die Planungen jetzt wieder aufgenommen werden.
Das Aktionsbündnis Vorpommern-Magistrale wurde am 23. November 2024 in Anklam gegründet und ist überparteilich sowie offen für alle Interessierten. Für Kontaktanfragen steht die E-Mail-Adresse vorpommern.magistrale@gmail.com zur Verfügung. Weitere Informationen sind auf der Webseite des Bündnisses zu finden, wie [Vorpommern-Magistrale](https://vorpommern-magistrale.de/).
Mehr Details zur Petition und der Unterstützungsaktion berichtet [Uckermark Kurier](http://www.uckermarkkurier.de/regional/pasewalk/3000-unterschriften-petition-fuer-schnellere-bahnverbindung-laeuft-3305749).