DuisburgKriminalität und Justiz

Mordverdacht im Innenhafen: Obdachloser Freund tot aufgefunden!

Im Innenhafen wurde ein tot aufgefundenes Obdachlosenopfer entdeckt, was schnell die Aufmerksamkeit der Ermittler auf sich zog. Der Fall wurde von Carsten Heinrich von der Kriminalpolizei rasch als Selbstmord eingestuft. Die Identifizierung des Opfers, eines Obdachlosen, wurde der „WaPo“ überlassen. Marcel Bautz, ein Freund des Opfers, wartete ungeduldig auf der Wache und vermisste seinen besten Freund.

Nachdem sich herausstellte, dass der tote Obdachlose Bautz‘ bester Freund Hacki war, äußerte dieser den Verdacht, dass Hacki ermordet worden sei. Die ungewöhnlichen Verletzungen des Toten scheinen diese Annahme zu stützen. In der Folge wurden mehrere Verdächtige identifiziert, darunter Watzke, ein weiterer Obdachloser, der Hackis Uhr gestohlen haben soll, sowie Junkie Keule, mit dem Hacki in der Vergangenheit Streit hatte, wie [ARD Mediathek](https://www.ardmediathek.de/tv-programm/676f3493ec367a3d7546d408) berichtete.

Vorfälle von Gewalt gegen Obdachlose

Zusätzlich zu diesem Vorfall reflektiert eine Analyse von [Vice](https://www.vice.com/de/article/wir-haben-einen-forscher-gefragt-wieso-menschen-obdachlose-anzunden/) die besorgniserregenden Gewalttaten gegen Obdachlose in Deutschland. Im Jahr 2019 wurde in Berlin-Mitte die Decke eines schlafenden Obdachlosen angezündet. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG) dokumentierte im letzten Jahr 17 Todesfälle unter Obdachlosen, wobei in neun Fällen die Täter selbst obdachlos waren. Diese Statistiken werfen einen Schatten auf die bereits angespannte Situation, da viele Gewalttaten gegen Obdachlose nicht angezeigt werden, was von einer hohen Dunkelziffer ausgeht.

Die dokumentierten Fälle zeigen eine generelle Zunahme an Gewalt gegen die obdachlose Bevölkerung, dabei sind die Übergriffe vielseitig. Schlägereien, Verletzungen durch Schuss- oder Stichwaffen sowie Tötungsdelikte kommen häufig vor. Besonders gefährdet sind Personen, die dem stereotypen Bild eines Obdachlosen entsprechen. Frauen sind zwar häufiger Opfer sexualisierter Gewalt, jedoch bleibt unklar, ob sie insgesamt häufiger von Gewalt betroffen sind.

Häufig geschieht Gewalt gegen Obdachlose spontan und ohne direkten Anlass, oftmals durch Gruppen junger Männer, die die Wehrlosigkeit der Opfer ausnutzen. Es wird angenommen, dass Hate-Crime-Motive eine entscheidende Rolle in der Gewalt gegen Obdachlose spielen; etwa 40% der Straftaten gegen diese Gruppe sind laut Professorin Daniela Pollich in diese Kategorie einzuordnen. Um die Sicherheit von Obdachlosen zu erhöhen, wird empfohlen, Unterkünfte mit einem Mindestmaß an Privatsphäre bereitzustellen und Gewalt gegen Obdachlose konsequent zu ahnden.