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Der Regionalrat bei der Bezirksregierung Köln hat sich intensiv mit der Aufstellung von Windenergieanlagen im Kreis Euskirchen beschäftigt. Im Januar 2025 wurde ein Plan veröffentlicht, der Zonen für mögliche Windkraftanlagen festlegt. Diese Zonen ermöglichen ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren für den Bau von Windrädern. Kommunen, Verbände und Bürger haben bis zum 13. Februar 2025 die Möglichkeit, Stellungnahmen zu diesem Plan einzureichen.
Das Ziel des Regionalrats ist es, die Beratungen über den Sachlichen Teilplans Erneuerbare Energien fortzusetzen, um das Verfahren bis Herbst 2025 abzuschließen. Laut dem Wind-an-Land-Gesetz der Bundesregierung sollen 2% der Fläche in Deutschland für Windenergie zur Verfügung stehen, während Nordrhein-Westfalen mit 2,13% plant. Für den Kreis Euskirchen sind insgesamt 4304 Hektar, was 3,45% der Kreisfläche entspricht, als Vorzugsgebiete für Windkraftanlagen vorgesehen.
Öffentliche Bedenken und Kritik
Die Bürgerinitiative „Gegenwind in Bad Münstereifel“ äußert Kritik am geplanten Ausbau der Windenergie und führt sowohl ökologische als auch ökonomische Gründe an. In mehreren Kommunen werden Flächen identifiziert, die in Windindustriegebiete umgewandelt werden sollen. Die Bezirksregierung Köln hebt die Dringlichkeit eines beschleunigten Ausbaus erneuerbarer Energien hervor, um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen. Gleichzeitig sind viele Kommunen im Kreis Euskirchen besorgt über den Verlust von Mitspracherechten bei der Genehmigung von Windrädern.
Es bestehen ebenfalls Bedenken hinsichtlich der ungleichen Verteilung von Flächen für Windenergie im Regierungsbezirk Köln. Der Regionalrat könnte Anpassungen am Plan vornehmen, was eine erneute Offenlage zur Folge hätte. Zudem hat der NRW-Landtag beschlossen, die Genehmigung von Windenergieanlagen außerhalb der festgelegten Gebiete für sechs Monate auszusetzen. Aktuell gibt es im Kreis Euskirchen 102 Anträge für Windkraftanlagen, die eine Gesamtleistung von 20,24 Megawatt anstreben.
Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass das Inkrafttreten des Wind-an-Land-Gesetzes am 1. Februar 2023 bundesweit Flächenziele für Windenergie an Land festlegt. Nordrhein-Westfalen verfolgt ein Flächenziel von 1,8 Prozent der Landesfläche für Windenergie bis 2032, plant jedoch, diesen Flächenbeitragswert bereits 2025 zu erreichen, wie [bezirksregierung-koeln.nrw.de](https://www.bezreg-koeln.nrw.de/themen/kommunales-planung-bauen-und-verkehr/regionalplanung/neuaufstellung-regionalplan-koeln-6) berichtet. Die Umsetzung soll durch Vorgaben im Landesentwicklungsplan und die Ausweisung von Windenergiebereichen in Regionalplänen erfolgen.