BiberachWirtschaft

Zukunft der Landwirtschaft: Herausforderungen und Lösungen im Fokus!

Am 8. Februar 2025 äußerte Kreisobmann Karl Endriß in Riedlingen, dass die Landwirtschaft vor erheblichen Herausforderungen steht. Die rückläufige Wirtschaft, sinkende Unternehmensgewinne und hohe Energiekosten führen zu einem negativen Geschäftsklimaindex im Agrarbereich. Darüber hinaus wird die Bürokratie als belastend wahrgenommen, was einen dringenden Appell nach Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft zur Folge hat.

Endriß kritisierte die neuen Anforderungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die als zusätzlicher Kontrollmechanismus ohne erkennbaren Mehrwert angesehen werden. Ein zentrales Ziel sei es, die Tierhaltung in Deutschland zukunftsfähig zu gestalten und den Rückgang der Schweine- und Rinderbestände in den letzten 40 Jahren zu stoppen. Zudem betonte er die Wichtigkeit von Planungssicherheit und den Erhalt sowie die Förderung der Biodiversität als wirtschaftliches Standbein der Landwirtschaft. Die Digitalisierung in der Landwirtschaft müsse dringend vorangetrieben werden, um die regionale Wirtschaftsstruktur zu verbessern und die Vitalität ländlicher Räume zu sichern.

Risikomanagement und Klimawandel

Friedrich Ehrmann von der „Vereinigten Hagel“ sprach über das Risikomanagement durch Mehrgefahrenversicherungen im Pflanzenbau. Er wies darauf hin, dass der Klimawandel und die Erderwärmung zu häufigeren Wetterextremen führen, was unter anderem ein früheres Einsetzen des Frühlings und dadurch Frostschäden in Kulturen zur Folge hat. Zugleich nimmt die Häufigkeit von Hagelschlägen zu, was die Produktionsrisiken für die Landwirtschaft erhöht. Ehrmann forderte eine einheitliche Lösung für Mehrgefahrenversicherungen in allen Bundesländern.

Landrat Mario Glaser hob die Bedeutung gesunder Böden für den Klimaschutz und die Ernährungssicherheit hervor. Bei der Veranstaltung wurden außerdem sieben Ortsobmänner für über 20 Jahre ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Der Kreisbauernverband bearbeitete im vergangenen Jahr rund 400 Anträge mit einer Fläche von etwa 14.000 Hektar. Doris Härle berichtete über die Aktivitäten des Landfrauenverbands Biberach-Sigmaringen, die 7.084 Teilnehmer an 1.237 Unterrichtseinheiten verzeichneten. In einem anderen Kontext wurde der Preisverfall auf dem Schweinemarkt wegen der Einstellung von Importen aus Drittländern thematisiert, sowie die Sorgen um zukünftige Rahmenbedingungen für regenerative Energien und Biogasnutzung. Die Teilnehmer appellierten an die Politiker, die Bedingungen für die Jugend in der Landwirtschaft zu verbessern.

Parallel zu diesen Herausforderungen wird das Projekt CAP4GI, das sich mit der Verbesserung der Ergebnisse der EU-Agrarpolitik für die Biodiversität befasst, vorgestellt. Wie feda.bio berichtet, zielt das Projekt darauf ab, die Umsetzung der aktuellen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu optimieren und Empfehlungen für die nächste Förderperiode zu entwickeln. Der Fokus liegt auf der Wiederherstellung der grünen Infrastruktur, die laut Erhebungen seit Mitte des 20. Jahrhunderts abgenommen hat und wesentliche Funktionen in Agrarlandschaften beeinträchtigt.

Das Projekt, das im Jahr 2023 begann, analysiert Erfolgsfaktoren und Barrieren für die Umsetzung von Maßnahmen zur Unterstützung der Biodiversität und ermöglicht einen Dialog zwischen Landwirten und relevanten Akteuren. Sarah Velten von adelphi research gGmbH koordiniert die Forschung, welche darauf abzielt, die Integration von Biodiversitätsschutz in die landwirtschaftlichen Entscheidungsprozesse zu verbessern.