HarzNortheim

Leerstand in Innenstädten: So wird aus Ladenraum modernes Wohnen!

Der Einzelhandel befindet sich im Wandel: Die Anzahl der Geschäfte in den Innenstädten nimmt stetig ab, was auch die Städte im „Fachwerk5Eck“ betrifft, zu denen Duderstadt, Osterode am Harz, Einbeck, Northeim und Hann. Münden gehören. Juliane Hoffmann, Projektleiterin des „Fachwerk5Ecks“, weist darauf hin, dass Ladenleerstand in Nebenstraßen die Wahrscheinlichkeit der Wiedervermietung verringert.

Ein zentrales Anliegen ist die Umwandlung ehemaliger Läden in zeitgemäße Wohnungen. Hoffmann erklärt, dass dies insbesondere bei Altbauten die Herausforderung mit sich bringt, Tageslicht ins Erdgeschoss zu bringen. Ihre Empfehlung lautet, das Schaufenster durch eine gemauerte Wand mit Fenstern zu ersetzen oder mehrflügelige Fenster zu integrieren. Ein aktuelles Beispiel in Osterode demonstriert, wie die Lichtausbeute des Schaufensters genutzt werden kann, um einen wohnlichen Charakter zu schaffen.

Umgestaltung und Genehmigungen

Um passiven Blickkontakt zu vermeiden, können Plissees für die Schaufenster eingesetzt werden. Sollte Lichtmangel durch Anbauten entstehen, könnte ein Lichthof zwischen Haupthaus und Anbau eine Lösung darstellen. Weitere kreative Ansätze sind das Einfügen von Oberlichtern oder Glaselementen in schmalen Fassaden mit langgezogenen Grundrissen. Bei der Umgestaltung von Läden in Wohnraum sind auch Überlegungen zu Vorfluren, Garderoben, Energiebilanz, Küche und Badezimmer notwendig.

Es ist wichtig zu beachten, dass Veränderungen an Altbauten genehmigungspflichtig sind. In einigen Bebauungsplänen ist im Erdgeschoss zudem nur Gewerbe erlaubt. Brand- und Denkmalschutz stellen zudem wesentliche Faktoren für die Genehmigungen dar. Ein Beispiel für erfolgreich umgebaute Ladengeschäfte in Wohnraum ist ein Gebäude in der Straße Rollberg in Osterode.

Die Herausforderungen und Chancen für leerstehende Kauf- und Warenhäuser werden im Bericht „Kauf- und Warenhäuser im Wandel“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) thematisiert. Der Bericht zeigt Lösungsansätze für den Umbau solcher Gebäude, um mehr Nutzungsmöglichkeiten in Innenstädten zu schaffen und Ressourcen zu schonen, während gleichzeitig der Erhalt von Baukultur gefördert wird. Festgestellt wurde, dass sich der Bestand an Warenhäusern seit 1994 auf ein Viertel reduziert hat, was die Attraktivität der Innenstädte beeinträchtigt.

Weitere Analysen des Berichts zeigen, dass die Dynamik im Onlinehandel und rückläufige Verkaufsflächen einen weiteren Anstieg leerstehender Kauf- und Warenhausimmobilien nach sich ziehen könnten. Erfolgreiche Umnutzungsprojekte bieten jedoch Beispiele für positive Transformationen, wobei sorgfältige Analysen der lokalen Gegebenheiten sowie die Motivation und Flexibilität aller Beteiligten entscheidend für den Erfolg sind. Hindernisse wie unzureichende Projektvorbereitung und komplexe Eigentumsverhältnisse stellen jedoch große Herausforderungen für Umnutzungsprojekte dar, wie [n Bau](https://www.nbau.org/2025/01/01/neue-chancen-fuer-leer-stehende-kauf-und-warenhaeuser/) berichtete.

Die Herausforderungen bei der Umgestaltung von leerstehenden Ladenlokalen und Kaufhäusern sind also sowohl vielfältig als auch vielschichtig, und es bedarf innovativer Ansätze und gemeinsamer Anstrengungen, um der anhaltenden Krise im Einzelhandel entgegenzuwirken.