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Rund 100 Wissenschaftler warnen vor einem drohenden „Kontrollverlust“ durch Künstliche Intelligenz (KI). Bei einem kürzlich stattgefundenen KI-Gipfel in Paris äußerten Experten Besorgnis über die unregulierte Entwicklung dieser Technologie, die potenziell katastrophale Auswirkungen auf die Menschheit haben könnte. Unter den Anwesenden war der renommierte Computerwissenschaftler Yoshua Bengio, der die Befürchtung äußerte, dass die Menschheit innerhalb von zehn Jahren vom Aussterben bedroht sein könnte.
Im Rahmen des Gipfels wurden nicht nur die unmittelbaren Risiken von KI thematisiert, sondern auch zusätzliche Bedrohungen wie biologische Angriffe und Cyberattacken. Bengio stellte den ersten internationalen KI-Sicherheitsbericht vor, an dem Experten aus 30 Ländern sowie internationale Organisationen wie die UNO, die EU und die OECD beteiligt waren. In diesem Bericht wird gefordert, dass mehr Forschung zur Sicherheit von KI betrieben wird, da derzeit nur ein Bruchteil der Investitionen in diese sicherheitsrelevante Technologie fließt.
Dringender Appell zur Regulierung
Bengio wies auf das Aufkommen des chinesischen KI-Dienstes DeepSeek hin, das seiner Meinung nach das Wettrennen im KI-Bereich beschleunigt habe und dadurch die Sicherheit gefährde. Die Bedeutung von angemessenen Regulierungsmaßnahmen war ein zentrales Anliegen der Wissenschaftler auf dem Gipfel, der von hochrangigen Politikern wie Bundeskanzler Olaf Scholz, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Chinas Vize-Regierungschef Ding Xuexiang, Indiens Premierminister Narendra Modi und US-Vizepräsident J.D. Vance besucht wurde. Auch führende Köpfe der Technologiebranche, darunter Sam Altman (OpenAI) und Sundar Pichai (Google), waren Teil des Events.
Ein weiteres Problem stellt die Politik in den USA dar: Unter Präsident Donald Trump wurden Regeln zur KI-Regulierung aufgehoben, die zuvor von Joe Biden eingeführt worden waren. Dies hat die Bedenken der Wissenschaftler zur unregulierten Entwicklung von KI zusätzlich verstärkt.
Die Warnungen von Wissenschaftlern und Experten haben die Dringlichkeit einer stärkeren staatlichen Regulierung von Künstlicher Intelligenz unterstrichen, um einem möglichen Kontrollverlust entgegenzuwirken, wie web.de berichtete. Ähnliche Bedenken wurden auch von Spiegel Online aufgegriffen, wo fast 100 Forscher ebenfalls vor den risikohaften Entwicklungen in der KI-Technologie warnten.