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Fleischermeister Dominik Jöhling plant, seine Landfleischerei „Rinderstolz und Wildesbret“ in Vehlefanz künftig bekannter zu machen. Das Ziel des jungen Unternehmers ist es, seine Produkte einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Dazu möchte er sein Angebot an Wildprodukten erweitern und ein bis zwei neue Bratwurstkreationen einführen.
Ein zentrales Element seiner Strategie ist die engere Zusammenarbeit mit Jägern, um Wildfleisch fachgerecht zerlegen und verarbeiten zu können. Der Verkauf der Produkte wird in zwei Hofläden erfolgen. Um zusätzlichen Umsatz zu generieren und Kunden zu gewinnen, denkt Jöhling darüber nach, seine Geschäfte bereits ab 7 Uhr zu öffnen, um Frühstück für Bauarbeiter anzubieten. Zudem plant er ein Sommerfest und verstärkt die Werbung auf unterschiedlichen Social-Media-Plattformen.
Herausforderungen und Entwicklungen
Die Landfleischerei wurde am 8. März 2024 auf dem Gelände der Unternehmensgruppe Schwanteland eröffnet. Während das erste Jahr ordentliche Ergebnisse lieferte, waren die Erwartungen nicht vollständig erfüllt. Eine Vollsperrung in Vehlefanz sowie Umleitungen führten zu einem Kundenverlust, und während der Sommerferien blieb das Geschäft zudem weitgehend leer. Dennoch sieht Jöhling die Entscheidung zur Selbstständigkeit als richtig an. Unterstützung erhält er von der Ortsvorsteherin Ingke Purrmann, die den Mut, ein neues Geschäft in Vehlefanz zu eröffnen, respektiert.
Jöhling, der seine Ausbildung bei der Fleischerei Fetter in Leegebruch begann und seinen Meister in Hamburg machte, setzt auf regionale Produkte und sucht gezielt Tiere bei Brandenburger Bauern aus. Zusammen mit Gut Hesterberg in Neuruppin und Salomon Fleischwaren in Berlin möchte er eine Balance zwischen Qualität und Preis finden. Neben dem Verkauf von Fleischwaren können Kunden in seiner Fleischerei auch Mittagessen. Besonders beliebte Produkte im Sommer sind Bratwürste, Kammscheiben und Hähnchensteaks, während im Winter Wurst, Kotelett und Braten gefragt sind.
In einem anderen Kontext berichtet die Webseite Digitale Erfolgsgeschichten aus Sachsen-Anhalt über die Digitalisierung in der Wildmanufaktur. Hierbei wird die Digitalisierung in drei Bereichen genutzt: Mitarbeitersuche, Vermarktung und Prozessdigitalisierung. Besonders herausfordernd ist der Fachkräftemangel, den das Unternehmen durch die digitale Stellenausschreibung auf der Plattform join.com angegangen ist. So konnten innerhalb von drei Wochen acht Fachkräfte erfolgreich rekrutiert werden.
Im Bereich der Vermarktung verbessert die direkte Ansprache der Kunden das Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Unternehmen, das sich als eine der ersten (Wild)Fleischereien in Deutschland auf Internetvermarktung fokussiert, plant die Einführung eines Webshops zur Kundengewinnung. Die Herausforderungen bei der Direktvermarktung, insbesondere bei der Kommissionierung kleiner Aufträge, werden durch die Entwicklung einer unterstützenden Software angegangen. Diese soll administrative Tätigkeiten vereinfachen und den Informationstransfer innerhalb des Teams besser gestalten.
Durch die Digitalisierung werden zudem überregionale Märkte mit geringem Aufwand erschlossen, was wiederum die Region stärkt. Dies zeigt sich auch am Beispiel des Fleischermeisters, der aus der Grafschaft Bentheim nach Gardelegen zog.