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Bürokratie-Killer: So wird der Schwertransport endlich einfacher!

Unternehmen sehen sich bei Schwertransporten oft mit enormen bürokratischen Hürden konfrontiert. Ein Beispiel hierfür ist Adrian Blödt, ein Holzbau-Unternehmer, der plant, eine Holzwand von Kohlberg nach Mantel zu transportieren. Um die Genehmigung für diesen Transport zu erhalten, muss Blödt angeben, ob der Fahrer geistig und körperlich geeignet ist. Zudem ist es erforderlich, vor dem Transport einen Online-Antrag zu stellen, eine Route vorzuschlagen und aktuelle Baustellen oder Sperrungen zu prüfen. Oft scheitert der Antrag bereits beim Routenvorschlag aufgrund von bestehenden Fahrverboten.

Mit einer Höhe von 4,20 Metern gilt die Holzwand als Schwerlast, was die Genehmigung zusätzlich kompliziert macht. Der Aufwand für die Genehmigung eines solchen Transports wird mit dem für einen Eurofighter verglichen. Laut der Bundesregierung gab es im Jahr 2022 in Deutschland insgesamt 52.468 Einzelnormen, was einem Anstieg von 21,8 Prozent seit 2010 entspricht. In der Kontrovers-Serie „1001 Gesetz“ wird das Thema Bürokratie behandelt, bei dem Betroffene mit Politikern in den Dialog treten. Blödt betont, dass er nicht regelfrei sein möchte, sondern eine differenzierte Betrachtungsweise der Vorschriften wünscht und fordert eine Vereinfachung der Genehmigungen für Transporte mit geringem Gefahrenpotenzial.

Bürokratieabbau für Schwertransporte

Martina Englhardt-Kopf, CSU-Politikerin, verspricht, das Thema Schwertransporte im Verkehrsausschuss zu behandeln. Sie erkennt die Notwendigkeit, Vertrauen in die Eigenverantwortung der Unternehmen zu schaffen. Blödt hofft auf zählbare Ergebnisse aus diesem Austausch mit der Politik.

Zusätzlich sind Neuregelungen im Rahmen der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO) in Planung, um die bürokratischen Prozesse zu erleichtern. Diese neuen Regelungen zielen darauf ab, effizientere Leerfahrten zu ermöglichen, indem GST (Großraum- und Schwertransporte) teilbare Ladung bis zu 40 Tonnen mitführen dürfen. Zudem werden die Vorgaben für die Genehmigungsbearbeitung optimiert, mit einem Richtwert von zwei Wochen für die Bearbeitung durch zuständige Behörden. Änderungen bei Maßen und Gewichten der Ladung sollen nicht immer einen neuen Antrag erfordern, und weniger Verfahrensschritte sind ebenfalls vorgesehen, wie das Entfallen der Anhörung der Autobahn GmbH des Bundes beim Unterfahren von Autobahnbrücken.

Darüber hinaus wird der Beginn von Nachtfahrten von 22:00 Uhr auf 20:00 Uhr vorverlegt, und Englisch wird neben Deutsch als Sprache für anhörpflichtige Transporte zugelassen. Diese Änderungen müssen jedoch noch vom Bundesrat genehmigt werden, wie [bg-verkehr.de](https://www.bg-verkehr.de/medien/news/2024/ausgabe-11-2024/brancheninfos/grossraum-und-schwertransporte-buerokratieabbau-und-mehr-flexibilitaet) berichtet.