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In der Diskussion über die wirtschaftliche Situation in Deutschland wird häufig ein Vergleich zur DDR-Zeit herangezogen. Dabei wird betont, dass in der DDR trotz veralteter Maschinen qualitativ hochwertige Produkte hergestellt wurden, die international gefragt waren. Ein westliches Embargo führte allerdings zu steigenden Selbstkosten, da beispielsweise Siemens-Steuerungen teuer eingekauft werden mussten. Kritiker heben hervor, dass in der DDR fähige Meister und Ingenieure beschäftig waren, was im aktuellen Fachkräftemangel als Gegensatz zur heutigen Generation von Fachkräften gewertet wird, die häufig als arrogant und mit hohen Gehaltsansprüchen beschrieben wird.
Aktuelle Beobachtungen zeigen, dass viele Unternehmen ihre Produktion in Länder wie die USA, China und Kanada verlagern. Diese Tendenz wird auf die gegenwärtige Wirtschaftspolitik in Deutschland sowie den Druck durch die US-Politik zurückgeführt. In diesem Kontext wird auch der IT-Konzern INTEL erwähnt, dessen Bestrebungen im Einklang mit der US-Politik stehen, die Industrie zurück in die USA zu holen. Deutschland und Europa werden als nicht wettbewerbsfähig angesehen, was die Entwicklung der Dual-Fluid Energieerzeugung betrifft, die in Deutschland angestoßen wurde, jedoch ins Ausland verlagert wurde. Zudem wird der Transrapid als Beispiel für gescheiterte Zukunftsinvestitionen in Deutschland aufgeführt, während die Bürokratie des Landes als eine große Hürde für Unternehmensgründungen und deren Führung gesehen wird, wie MDR berichtete.
Herzstück der DDR-Wirtschaft und ihre Nachwirkungen
Ein weiterer Blick auf die wirtschaftlichen Strukturen der DDR zeigt, dass die dortige Wirtschaft durch staatliche Planung und Leitung geprägt war. Der Industrialisierungsgrad war vergleichsweise hoch; 1988 waren 35,5% der Erwerbstätigen im verarbeitenden Gewerbe beschäftigt – deutlich mehr als in Westdeutschland, wo dieser Anteil nur 28,5% betrug. Zu den dominierenden Branchen in der DDR zählten Maschinenbau, Elektrotechnik und Metallindustrie. Zudem verfügte die DDR über hohe Beschäftigungsanteile in Industrien, die im Westen bereits geschrumpft waren.
Die Transformation zur Marktwirtschaft nach der Wiedervereinigung brachte viele Herausforderungen mit sich. Die zuvor geschützten DDR-Produkte konnten nicht mit den westlichen Konkurrenzprodukten hinsichtlich Ausstattung, Qualität und Preis mithalten. Dies führte zu einem massiven Rückgang der Industriebeschäftigung, die von 3,3 Millionen im Jahr 1989 auf 1,7 Millionen im Jahr 1991 fiel. Die Zahl der Arbeitsplätze im Verarbeitenden Gewerbe ging drastisch zurück, und viele Unternehmen wurden aufgrund unhaltbarer wirtschaftlicher Bedingungen geschlossen. Die Deindustrialisierung Ostdeutschlands begann bereits 1990/91, und bis 1995 verlor die Industriewirtschaft rund 800.000 Arbeitsplätze, wie bpb berichtete.