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Klimaschutz: Fünf deutsche Orte, die erfolgreich auf grüne Energie setzen!

In Deutschland wird häufig diskutiert, ob Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg miteinander vereinbar sind. Ein aktueller Bericht von Focus zeigt, dass es durchaus möglich ist, von klimaschutzorientierten Maßnahmen zu profitieren. Fünf deutsche Orte präsentieren beeindruckende Beispiele, wie durch Maßnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien sowohl die Umwelt als auch die lokale Wirtschaft gestärkt werden kann.

Mörsdorf im Rhein-Hunsrück-Kreis war einst eine strukturschwache Region mit einer Arbeitslosigkeit von 8,3 Prozent in den 90er Jahren. Heute stellt die Gemeinde die höchste Zahl an Windrädern in Rheinland-Pfalz auf und produziert dank ihrer Windkraftanlagen einen positiven CO2-Bilanz. Der CO2-Ausstoß im Rhein-Hunsrück-Kreis liegt seit Ende 2018 bei Null. 1990 verzeichnete man noch 682.000 Tonnen CO2-Ausstoß bei 104.000 Einwohnern. Während Mörsdorf in der Vergangenheit keine Restaurants oder Bäckereien hatte, ist heute eine hohe Nachfrage nach Grundstücken zu verzeichnen. Die Gemeinde hat mittlerweile eine Million Euro zur Verfügung, im Vergleich zu früher nur 500 Euro für Weihnachtsbeleuchtung. Die Haupteinnahmequellen stammen von 12 Windrädern und der Geierlay-Hängebrücke, was Einnahmen von insgesamt etwa 965.000 Euro jährlich generiert.

Erfolgsmodelle der Energiewende

Ein weiteres Beispiel ist Coesfeld im Münsterland, das als Vorbild für Konsens bei der Energiewende gilt. Mit 36.000 Einwohnern wird dort der Windpark Letter Bruch, der 2011 aus einer Initiative von Landwirten entstand, als Modellprojekt angesehen. Bürger beteiligten sich mit 5 Millionen Euro an einem Gesamtkosten in Höhe von 80 Millionen Euro. Durch 13 Windräder werden jährlich 125 Millionen kWh Strom produziert, was für 40.000 Haushalte ausreicht. Die Einnahmen belaufen sich auf 300.000 Euro Rendite für die Bürger, 250.000 Euro für die Stadt und 300.000 Euro Gewerbesteuer.

Die Stadt Haßfurt in Unterfranken, mit 13.000 Einwohnern, weist fast 100 Prozent Versorgung mit grünem Strom auf. Seit 2016 betreibt sie eine Anlage zur Produktion von Wasserstoff in einer Power-to-Gas-Anlage, die keine finanzielle Förderung erhielt. Auch ein Nahwärmenetz mit regenerativen Energieträgern ist in einem Neubaugebiet aktiv. Im Bereich Elektromobilität stehen dort fünf E-Ladesäulen, weitere sind in Planung.

Die Sauerlach, Otterfing und Aying in Bayern sind weitere Beispiele, wo Windkraftprojekte durch Crowd-Funding finanziert wurden. In kurzer Zeit konnten 6 Millionen Euro gesammelt werden, wobei 1.000 von 19.000 Einwohnern Anteile erwarben, was zu einer jährlichen Verzinsung von 6 Prozent führte. Eine positive Einstellung der Bürger und die Betonung der Wichtigkeit der Kommunikation und Bürgerbeteiligung wurden hervorgehoben. Zudem wird ein besserer politischer Rahmen für Windkraftprojekte in den Gemeinden gefordert.

Diese Beispiele zeigen, dass Maßnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien nicht nur die CO2-Emissionen reduzieren, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität sowie die Lebensqualität in den betroffenen Gemeinden steigern können. Gleichzeitig werden in der Berichterstattung von Tagesschau, die allgemeinen Ziele des Klimaschutzes in Deutschland debated, darunter die Klimaneutralität bis 2045 und die unterschiedlichen Ansätze der politischen Parteien zur Klimapolitik, deren Meinungsunterschiede die Relevanz von Planungen im Bereich Klimaschutz unterstreichen.