DeutschlandSächsische Schweiz-OsterzgebirgeSchweiz

Sebnitz im Aufruhr: Demo gegen Rassismus nach empörender Anzeige!

Am Ostermontag nahmen rund 80 Menschen an einer Demonstration in Sebnitz teil, um gegen Rassismus, Antisemitismus und rechte Netzwerke zu protestieren. Die Veranstaltung wurde vom Kreisverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge der Partei „Die Linke“ organisiert und zog auch Vertreter anderer Parteien sowie Bürger der Stadt an. Die Demonstration wurde durch einen Polizeieinsatz abgesichert.

Auslöser für die Kundgebung war ein rassistischer Vorfall, der sich in der Woche vor Ostern ereignete. Im Amtsblatt „Neues Grenzblatt“ erschien eine Anzeige des Dachdeckermeisters Ronney W., in der diskriminierende Begriffe wie „Hakennasen“, „Bimbos“ und „Zeppelträger“ verwendet wurden, die als abwertend gegenüber Juden und Menschen mit dunkler Hautfarbe identifiziert wurden. Diese Wortwahl führte zu einer Welle der Entrüstung in der Öffentlichkeit, wie Sächsische.de berichtete.

Reaktionen auf den Vorfall

Die Kreischefin der Linken, Lisa Thea Steiner, bezeichnete die Begriffe als volksverhetzend und forderte Maßnahmen gegen rechte Netzwerke. Auch Peter Brettschneider, der Chef des Linken-Stadtverbandes Sebnitz, äußerte sich betroffen über den Vorfall. Eine Sebnitzer Einwohnerin, Maria Fischer, betonte die Notwendigkeit, gegen solche Äußerungen aktiv zu werden.

Die Demonstration erregte auch außerhalb der Stadt Aufmerksamkeit und wurde von vielen Politikern und Kirchen verurteilt. Michael Baudisch, Sprecher des Bistums Dresden-Meißen, äußerte sich erschüttert über die Verwendung rassistischer Sprache. Oberbürgermeister Ronald Kretzschmar stellte Strafantrag gegen den Anzeigenverfasser und den Verlag, während die Handwerkskammer Dresden sich von dem Dachdeckermeister distanzierte und dessen Eignung als Ausbildungsbetrieb prüft.

Zusätzlich entschuldigte sich der Verlag „Linus Wittich Medien KG“ und kündigte die Geschäftsbeziehung mit dem Anzeigenkunden. Kretzschmar äußerte die Befürchtung, dass dieser Vorfall negative Auswirkungen auf den Ruf der Stadt und wirtschaftliche Einbußen zur Folge haben könnte. Wie Spiegel.de berichtete, sorgte der rassistische Vorfall bundesweit für Empörung.