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Bakri und Douaa, Geschwister aus Aleppo, Syrien, leben seit etwa acht Jahren in Rudersberg, Deutschland. Ihre Familie floh vor dem Bürgerkrieg aus ihrer Heimatstadt. Bakri hat im vergangenen Jahr sein Abitur am Max-Planck-Gymnasium in Schorndorf abgeschlossen, während Douaa in diesem Jahr ihre Abiturprüfungen ablegen wird. Der Artikel auf zvw.de thematisiert die Entwicklung ihres Lebens und ihre Perspektive auf die aktuelle Lage in Syrien.
Die Situation in Syrien hat sich in den letzten Monaten verändert. Anfang Dezember 2024 wurde das Regime von Baschar al-Assad durch Rebellen unter der Führung der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) gestürzt, wie auf bpb.de berichtet wird. Seitdem herrscht eine Debatte über den Umgang mit geflüchteten syrischen Staatsangehörigen in Deutschland und anderen Ländern.
Flucht und Asyl in Deutschland
Der Bürgerkrieg begann 2011 nach der brutalen Niederschlagung friedlicher Proteste durch das Assad-Regime. Bis Ende 2023 galten mehr als 7 Millionen Syrer als Binnenvertriebene, während 6,5 Millionen ins Ausland flohen. Rund 5 Millionen syrische Flüchtlinge lebten in Nachbarländern, insbesondere in der Türkei (3,2 Millionen), im Libanon (784.900) und in Jordanien (649.100). Deutschland wurde zu einem der Hauptaufnahmeländer für syrische Schutzsuchende, wobei Syrien von 2014 bis 2024 das Hauptherkunftsland für Asylsuchende in Deutschland war.
Ende 2023 waren rund 712.000 syrische Schutzsuchende im Ausländerzentralregister erfasst, von denen 12% in Deutschland geboren wurden. 88% hatten einen anerkannten Schutzstatus, darunter 279.000 mit Flüchtlingsstatus und 240.000 mit subsidiärem Schutz. Syrische Staatsangehörige stellen die zweitgrößte Gruppe der Schutzsuchenden in Deutschland dar, nach Ukrainer:innen. Insgesamt lebten Ende 2023 rund 972.000 syrische Staatsangehörige in Deutschland.