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Euromat in Rastatt: Kandidaten diskutieren Europas Zukunft ohne NATO!

Am 9. Februar 2025 veranstaltete die Bürgerbewegung Pulse of Europe ein ungewöhnliches Wahlformat mit dem Namen „Euromat“ auf dem Rastatter Marktplatz. Rund 200 interessierte Wählerinnen und Wähler versammelten sich vor dem Rastatter Rathaus, um sich über die Positionen der Bundestagskandidaten zu informieren.

Das Ziel der Veranstaltung war es, die Wähler dazu zu bewegen, am 23. Februar bei der Bundestagswahl Europa im Blick zu behalten. Sechs Kandidaten hatten sich bereit erklärt, ans Mikrofon zu treten:

  • Kai Whittaker (CDU)
  • Lothar Tatzik (Die Linke)
  • Frank Brede (Bündnis 90/Grüne)
  • Kien Nguyen (Volt)
  • Dominic Franc (FDP)

Lukas Hornung (SPD) hatte zwar zugesagt, erschien jedoch nicht. Die Kandidaten beantworteten zwei vorgegebene Fragen und sprachen zusätzlich zu einem selbstgewählten Thema. Die zentralen Fragen lauteten:

  • Soll der Green Deal unverändert bleiben?
  • Soll Europa eine eigene Armee aufstellen und benötigen wir eine nukleare Abschreckung?

Positionen der Kandidaten

Die Positionen der Kandidaten reichten von marktwirtschaftlichen Ansätzen bis hin zu Forderungen nach mehr Unabhängigkeit von NATO und USA:

  • Dominic Franc (FDP): Er betonte einen marktwirtschaftlichen Ansatz in der Umweltpolitik, lehnte jedoch eine eigene europäische Armee ab und befürwortete einen nuklearen Schutz.
  • Kai Whittaker (CDU): Er wollte den Green Deal wirtschaftsfreundlich ergänzen und plädierte für eine europäische Verteidigungsunion und bessere Kooperation der Streitkräfte. Die nukleare Frage sollte seiner Meinung nach mit Frankreich und Großbritannien besprochen werden.
  • Lothar Tatzik (Die Linke): Er sprach sich für eine Erweiterung des Green Deals aus und wollte Klimaneutralität in den 2030er Jahren erreichen. Er forderte Unabhängigkeit von der NATO und eigene EU-Streitkräfte, lehnte jedoch nukleare Bewaffnung ab.
  • Frank Brede (Bündnis 90/Grüne): Er sah den Green Deal und europäische Klimapolitik als Voraussetzung für Frieden und Wohlstand und betonte, dass die Einheit der europäischen Demokratien und die Rechtstaatlichkeit Garant für Frieden seien.
  • Kien Nguyen (Volt): Er unterstützte den Green Deal und setzte sich für eine ökologische Kreislaufwirtschaft ein. Außerdem befürwortete er eine gemeinsame europäische Außenpolitik und Unabhängigkeit von den USA.

Die Veranstaltung endete mit dem gemeinsamen Singen der Europahymne durch die Teilnehmer.

In einem breiteren Kontext thematisierte Pulse of Europe aktuelle Herausforderungen, die Europa betreffen, wie Klima, Pandemie, Kriege und Migration. Der wachsenden Frustration in der Bevölkerung wurde Rechnung getragen durch einen Aufruf an die Wähler, an den Wahlen vom 6. bis 9. Juni teilzunehmen und für ein starkes und vereintes Europa zu stimmen, das für grundlegende Werte eintritt. Dabei wurde auch vor dem Einfluss nationalistischer Kräfte gewarnt, die eine Zusammenarbeit der europäischen Länder erschweren könnten, wie Pulse of Europe berichtete.