
Im Rahmen des Smart-City-Projekts hat die Stadt Halle (Saale) elf Kommunen ausgewählt, um den Digitalen Zwilling HAL-Plan zu testen. Diese Auswahl erfolgt in Zusammenarbeit mit Form Follows You und zielt darauf ab, zukunftsorientierte sowie nachhaltige Stadtentwicklungsprojekte zu unterstützen. Zu den ausgewählten Kommunen gehören Aachen, Aschersleben, Burg, Lutherstadt Eisleben, Gardelegen, Landkreis Helmstedt, KielRegion, Leipzig, Michendorf, Bezirk Treptow-Köpenick (Berlin) und Zeitz.
Die Testphase des HAL-Plans wird sechs Monate dauern und umfasst verschiedene städtebauliche Vorhaben. Dazu gehören unter anderem die Gestaltung neuer Quartiere, klimagerechte Umgestaltungen von Straßen, Ansiedlungsmanagement in Gewerbegebieten sowie die kommunale Wärmeplanung.
Modularer Aufbau des HAL-Plans
Der HAL-Plan besteht aus drei zentralen Modulen. Das Planungstool ermöglicht die Erstellung von Planungsszenarien, Schattenanalysen, Baukostenkalkulationen und die Bewertung von Klimaauswirkungen. Das Ökologietool dient der Analyse und Bewertung von Umwelteinflüssen auf Planungsgebiete zur Unterstützung nachhaltiger Stadtentwicklung. Das Flächen-Management-Tool stellt ein Kataster mit Standortdaten zur Verfügung, um Gewerbeflächen und Immobilienangebote visuell darzustellen.
Der HAL-Plan wurde in einem Jahr Entwicklungsarbeit auf der Basis der Planungsplattform buildplace erstellt. Die Stadt Halle plant, die Anwendung kontinuierlich weiterzuentwickeln und in kommunale Prozesse zu integrieren, um eine skalierbare Lösung für Halle (Saale) sowie für andere Regionen Deutschlands zu schaffen. Eine Kooperation mit den Partnerkommunen soll wertvolle Perspektiven und Feedback für die Weiterentwicklung des HAL-Plans liefern.
Digitale Zwillinge werden zunehmend als unterstützendes Instrument in der Stadtentwicklung und Stadtplanung angesehen. Laut einer Analyse von smart-city-dialog.de bieten digitale Zwillinge eine visuelle und materielle Repräsentation von Städten oder Stadtquartieren. Sie ermöglichen die Simulation von Szenarien, Prognosen, Datenanalysen und Echtzeit-Monitoring, was sie zu einem entscheidenden Bestandteil der modernen Stadtplanung macht.
Der erste Schritt zur Einrichtung eines digitalen Zwillings besteht in der Erfassung und Integration von Abbildungsdaten, um eine exakte Basis zu schaffen. Der Bericht hebt hervor, dass gut 50% der mittelgroßen Kommunen (MPSC) bereits digitale Zwillinge implementieren, wobei ein erheblicher Teil dieser Anwendungen im Bereich Stadtentwicklung und Planung angesiedelt ist.