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In Wittmund wurden kürzlich Hakenkreuze an Bäume auf dem Kirchplatz gesprüht. Dies wurde durch die Polizeiinspektion Aurich/Wittmund bestätigt, die auch feststellte, dass in der Innenstadt weitere Schmierereien zu finden waren, darunter die Zahl „505“. Mehrere Gegenstände sind von den Vorfällen betroffen, darunter eine Sitzbank, ein Mülleimer, eine Laterne und Pflastersteine. Insbesondere zwei Bäume sind mit Hakenkreuzen beschmiert worden.
Bürgermeister Rolf Claußen erfuhr am Montagmorgen von den Vorfällen und besuchte daraufhin die Innenstadt. Er äußerte, dass es erschreckend sei, solche Schmierereien vor Kirchen anzutreffen. In Anbetracht des Ausmaßes der Vorfälle bot Claußen Pastor Thomas Thiem Unterstützung bei der Entfernung der Schmierereien an. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und nimmt Hinweise entgegen, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, wie NWZonline berichtete.
Hakenkreuzschmierereien in Europa
Der Vorfall in Wittmund erinnert an eine Welle von Hakenkreuzschmierereien, die am 31. Dezember 1959 in mehreren europäischen Städten, darunter Paris, London und Antwerpen, stattfand. Diese Taten waren Nachahmungen von Vorfällen, die zuvor an Weihnachten in Köln stattfanden, wo Mitglieder der rechtsextremen Deutschen Reichspartei die neue Synagoge beschmierten. Auf die Wände wurde unter anderem geschrieben: „Deutsche fordern Juden heraus“, und Hakenkreuze wurden gemalt.
In der Folge kam es in den Wochen nach den ersten Vorfällen zu hunderten ähnlichen Fällen in der Bundesrepublik, die als Rückkehr des Judenhates wahrgenommen wurden. Dies führte zu großem Entsetzen in der Öffentlichkeit und trieb die Bundesregierung sogar dazu, ein Gesetz gegen Volksverhetzung zu verabschieden. Der Bundestag und auch der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer äußerten sich zu den Vorfällen und verstärkten den Druck auf die Polizei, bei der Festnahme von Tätern sofortige Strafen zu vollziehen. Diese Informationen stammen aus einem Bericht von Das Parlament.