
Am 6. Februar 2025 wurde der Stadt Eberswalde ein Förderscheck übergeben, der aus dem „Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)“ stammt. Minister Detlef Tabbert übergab den positiven Bescheid zur Instandsetzung des Kupferfertighauses, Typ K „Sorgenfrei“. Eberswalde hat architektonisch und kulturell bedeutende Kleinode, die durch diese Sanierung weiterhin erhalten bleiben sollen.
Die Konzepte zur Bewahrung und Weiterentwicklung des Kupferhauses wurden von der Stadt Eberswalde und dem Förderverein Finower Wasserturm e.V. entworfen. Ziel ist es, Geschichte erfahrbar zu machen und das industriekulturelle Erbe zu erhalten. Die Sanierungsplanungen für das Kupferhaus gehen in die nächste Etappe. Tabbert betont die Bedeutung der EU-Mittel für die Entwicklung lebenswerter Städte und Gemeinden.
Wichtigkeit der Kupferhäuser
Das Kupferfertighaus ist das einzige und kleinste Haus der Kupferhausreihe aus den 1930er-Jahren im annähernd bauzeitlichen Zustand. Die Sanierung soll den experimentellen und modularen Hausbau der damaligen Zeit bewahren sowie das jüdische industriekulturelle Erbe würdigen. Bürgermeister Götz Herrmann hebt den Zusammenhalt und Austausch bei der Arbeit an historischen Orten hervor. Die Kupferhäuser sind das Ergebnis des sozialen Engagements von Aron Hirsch und der Zusammenarbeit mit Bauhaus-Architekt Walter Gropius.
Das 1932 erbaute Kupferhaus hat eine nutzbare Fläche von rund 35 Quadratmetern und ging 2022 in städtisches Eigentum über, nachdem ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung im Jahr 2019 gefasst wurde. Der EFRE-Förderantrag von 2023 wurde in Höhe von rund 294.176 Euro genehmigt, wie barnim-aktuell.de berichtete.
Die Kupferhäuser in Eberswalde haben eine bemerkenswerte Geschichte. Vor 85 Jahren, im Jahr 1931, wurden die ersten dieser Fertighäuser im Ortsteil Finow erbaut. Diese Häuser gehörten zu den ersten Fertighäusern der Welt, und die Inhaber der Firma „Hirsch Kupfer- und Messingwerke“ glaubten an das Konzept der transportablen Kupferblechhäuser. Eine Mustersiedlung in der Altenhofer Straße 42-48 wurde errichtet, wie barni.info berichtete.
Insgesamt sieben Kupferhäuser wurden erbaut und einfacher zusammengebaut, mit Namen wie „Maienmorgen“, „Juwel“ und „Lebenssonne“. Die Innenräume waren innovativ gestaltet, mit Wänden in Elfenbein, Bergblau oder Nilgrün und Reliefs sowie japanischen Blumenmustern. Trotz der geplanten Serienfertigung wurde der Bau weiterer Häuser durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verhindert.