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Inklusion im Fokus: Großes Interesse an Kaufbeurer Informationsveranstaltung

Am 10. Februar 2025 fand in der Josef-Landes-Schule in Kaufbeuren eine Informationsveranstaltung des Inklusionsfachdienstes Vorschule statt. Diese wurde von der Interdisziplinären Frühförderstelle Kaufbeuren der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren organisiert, unter der Leitung von Karin Bruckmeier und ihrer Kollegin Cornelia Vater. Das Hauptziel der Veranstaltung war es, Eltern über die verschiedenen Möglichkeiten der Unterstützung und Ansprechpartner*innen im Zusammenhang mit der Inklusion zu informieren, zu beraten und zu begleiten.

Die Veranstaltung mit dem Titel „Kooperationsveranstaltung Schule – Kindertageseinrichtung – Inklusionsdienst Vorschule“ bot pädagogischen Fachkräften die Gelegenheit, sich über unterschiedliche Schulprofile und Netzwerkeinrichtungen auszutauschen. Vier schulische Förderzentren präsentierten ihre Konzepte:

  • Josef-Landes-Schule Kaufbeuren: sonderpädagogisches Förderzentrum mit dem Schwerpunkt Lernen.
  • Astrid-Lindgren-Schule Kempten: privates Förderzentrum mit dem Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung sowie einem Schulprofil Inklusion.
  • Philipp-Neri-Schule Kempten: privates Förderzentrum mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung.
  • Ludwig-Reinhard-Schule Kaufbeuren: Förderzentrum mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung.

Die stellvertretende Schulleiterin Frau Fischer hob in der Veranstaltung die zentrale Frage der Eltern hervor: „Wohin führt der Weg?“. Es wurde zudem betont, dass die Wahlfreiheit der Eltern besteht, Kinder auch an Regelschulen mit Assistenzbedarf, wie etwa einer Schulbegleitung, zu schicken. Die Veranstaltung bot somit wertvolle Einblicke in die Arbeitsweise und die Unterstützungsangebote der Schulen und förderte das Verständnis für die Bedürfnisse der Kinder und deren Familien. Die positive Resonanz der Teilnehmenden unterstrich die Wichtigkeit solcher Veranstaltungen für den Schulstart von Kindern mit unterschiedlichen Bedarfen.

Fortschritte in der Inklusion an Schulen in Deutschland

Parallel zu dieser Veranstaltung ist in der Diskussion um die Inklusion an Schulen in Deutschland die Entwicklung der Exklusionsquote von Bedeutung. Laut der Bertelsmann Stiftung hat sich Deutschland seit dem Schuljahr 2008/09 den Zielen der UN-Behindertenrechtskonvention nur langsam angenähert. Die bundesweite Exklusionsquote ist von 4,8 % im Schuljahr 2008/09 auf 4,2 % im Jahr 2022/23 gesunken. Dennoch besteht weiterhin eine Trennung zwischen allgemeinen Schulen und Förderschulen.

Trotz Fortschritten beim Ausbau eines inklusiven Schulsystems verläuft der Abbau des Förderschulsystems nur schleppend. Die Entwicklung der Exklusionsquote variiert stark zwischen den 16 Bundesländern, mit Quoten zwischen 0,7 % und 6,4 %. Ein länderübergreifendes, koordiniertes Vorgehen für den Ausbau des inklusiven Schulsystems in Deutschland fehlt, und der Fortschritt hängt stark von den Bestrebungen der einzelnen Bundesländer ab, wie auch [Bertelsmann Stiftung](https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/schulische-bildung/projektnachrichten/auf-dem-weg-zum-inklusiven-schulsystem-aktuelle-zahlen-zur-inklusion-an-schulen) berichtet.