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In Bautzen wird die sorbische Sprache durch eine neue Initiative stärker in den Fokus gerückt. Zehn Ladeninhaber beteiligen sich aktiv an dem Projekt, das darauf abzielt, die Sichtbarkeit der sorbischen Sprache im öffentlichen Raum zu erhöhen. Zu den Geschäften, die an dieser Aktion teilnehmen, zählen ein Geschäft für Kindermoden, ein Schuhhaus, eine Maßschneiderei sowie ein Blumen- und Weinladen.
Die Schaufenster dieser Geschäfte sind entweder auf Sorbisch beschriftet oder tragen zweisprachige Schilder. Dies stellt einen wichtigen Schritt zur Wahrung und Förderung der sorbischen Kultur dar. Der Bautzener Stadtrat beschloss im Oktober 2023 ein entsprechendes Konzept, das die Sichtbarkeit des Sorbischen in der Stadt stärkt. Auch das sächsische Innenministerium unterstützt diese Initiative mit einer Förderung von 5.000 Euro.
Engagement für die sorbische Kultur
Bereits im Frühjahr 2023 wurden vier Geschäfte für ihr Engagement mit einer Plakette ausgezeichnet. Nun sind sechs weitere Unterstützer hinzugekommen. Die Stadtverwaltung hofft, dass noch mehr Gastronomen, Händler und Gewerbetreibende sich an dieser Aktion beteiligen werden.
In Bautzen haben mehrere sorbische Institutionen ihren Sitz, darunter der Domowina-Verlag, das Sorbische National-Ensemble, das Sorbische Institut sowie das Sorbische Museum auf der Ortenburg. Offiziellen Schätzungen zufolge leben im Osten von Sachsen und im Süden Brandenburgs etwa 60.000 Sorben und Wenden, was die Bedeutung dieser Initiative zur Erhaltung ihrer Sprache und Kultur unterstreicht.
Wie Radiolausitz berichtete, ist das Vorhaben ein wichtiger Schritt, um die sorbische Identität zu fördern. Ebenfalls stellte die Süddeutsche Zeitung fest, dass die Stadtverwaltung diese Aktion als essenziellen Beitrag zur Erhaltung der slawischen Minderheit betrachtet.