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Eine 38-jährige Frau machte im Gadebuscher Stadtwald einen schockierenden Fund. Sie entdeckte dort Schlachtabfälle, unter denen sich abgetrennte Gliedmaßen, ein Kopf und Hautteile eines Schweines befanden. Der Hund der Frau hatte die Überreste wittert und zu dem makabren Fund gezogen. Dies weckte in der Frau die Sorge, dass die Schlachtabfälle möglicherweise vergiftet sein könnten und eine Gefahr für Tiere darstellen.
Die Polizei wurde über den Vorfall informiert und leitet nun Ermittlungen ein, die sich auf einen möglichen Verstoß gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz konzentrieren. Ralf Siewert, Kreisjägermeister in Nordwestmecklenburg, äußerte sein Unverständnis über die illegale Entsorgung der Schlachtabfälle. Er warnte vor den Risiken, die mit derartigem Verhalten verbunden sind, insbesondere im Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest (ASP).
Gefahren durch Afrikanische Schweinepest
Die Afrikanische Schweinepest ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die Haus- und Wildschweine betrifft, jedoch für Menschen und andere Nutztiere ungefährlich ist. Ralf Siewert erinnerte daran, dass im Landkreis Ludwigslust-Parchim im November 2021 das ASP-Virus bei einem Wildschwein festgestellt wurde, gefolgt von 46 weiteren Nachweisen. Im September 2023 wurden alle Sperrmaßnahmen in diesem Landkreis aufgehoben. Dennoch gab es im Juni 2024 einen weiteren ASP-Fall im Landkreis Vorpommern-Greifswald, bei dem ein Betrieb in Pasewalk betroffen war und rund 3500 Schweine getötet werden mussten.
Die Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest vollzieht sich häufig über den Kontakt zu infizierten Tieren oder über Überreste kontaminierter Tiere. Dabei können auch in verarbeiteten Lebensmitteln, wie Wurst, Viren überdauern. Oftmals sind unachtsam weggeworfene Lebensmittel oder Schlachtabfälle verantwortlich für die Ausbreitung der ASP, da diese potenziellen Infektionsquellen über weite Strecken transportiert werden können. Warnschilder an Raststätten machen auf dieses Risiko aufmerksam.