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Tesla in der Krise: Sinkendes Interesse trotz Rekordauslieferungen!

In Deutschland sieht sich Tesla mit sinkendem Interesse an seinen Fahrzeugen konfrontiert. Der Erlanger Autovermieter Klaus Fischer berichtet, dass die Nachfrage nach Tesla-Autos stark rückläufig ist. Dieses Problem hat sich in einem Jahr manifestiert, in dem der gesamte Elektroautomarkt in Deutschland zusammenbrach. Laut den Angaben von Fischer sank die Zahl der Zulassungen für Tesla-Fahrzeuge im Vorjahr um 41 Prozent, sodass nur noch etwa jedes zehnte E-Auto in Deutschland von Tesla stammt. Fischer musste seine Flotte von Tesla-Fahrzeugen um die Hälfte reduzieren, um den neuen Marktentwicklungen Rechnung zu tragen.

Fischer sieht einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Elon Musk und der schwächelnden Nachfrage. Musk, bekannt für seine politischen Äußerungen, hat in der Vergangenheit rechtsnationale Parteien weltweit unterstützt, zuletzt die AfD in Deutschland. Wirtschaftspsychologe Klaus Moser widerspricht jedoch Fischers Ansicht und äußert, dass bei Luxusprodukten wie Tesla selten Einflüsse aus dem politischen Bereich bestehen. Moser führt auch an, dass es mittlerweile günstigere und technologisch attraktive Alternativen zu Tesla gibt, und dass die gegenwärtige wirtschaftliche Situation in Europa das Konsumverhalten bei teuren Investitionen beeinflusst.

Weltweite Verkaufszahlen und Einfluss von Musks Verhalten

Trotz der Schwierigkeiten in Deutschland bleibt Teslas Produktion insgesamt stark. Im Januar 2025 stellte das Unternehmen die Verkaufszahlen für das letzte Quartal 2024 vor. Die Produktion neuer Fahrzeuge fiel leicht auf 459.445 Einheiten, während die Auslieferungen mit 495.570 neuen Elektroautos einen Rekord für einen Drei-Monats-Zeitraum erreichten. Im Jahr 2024 entschieden sich weltweit knapp 1,8 Millionen Käufer für einen neuen Tesla. Auch wenn in Deutschland Diskussionen über Musks politische Einmischung stattfinden, haben diese bisher keinen signifikanten Einfluss auf den Absatz gehabt.

Die Reaktionen auf Musks Verhalten sind jedoch unterschiedlich: Während eine Umfrage zeigt, dass zwei Drittel der Befragten in Deutschland Tesla aufgrund von Musks Verhalten meiden möchten, fühlen sich gleichzeitig 20 Prozent durch sein Verhalten animiert, einen Kauf in Erwägung zu ziehen. Im Dezember 2024 wurden in Deutschland knapp 4.000 neue Tesla zugelassen, was einem Rückgang von etwa 2 Prozent im Vergleich zum November entspricht. Insgesamt verkaufte Tesla 2024 in Deutschland knapp 38.000 Elektroautos, was einem Rückgang von etwa 40 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht.

In anderen Ländern, wie Polen, gibt es ebenfalls negative Reaktionen auf Musks politische Positionierung. Der polnische Sport- und Tourismusminister Slawomir Nitras hat die Bevölkerung zum Boykott von Tesla aufgerufen. Dennoch bleibt das Tesla Model Y in Polen das meistverkaufte Elektroauto, wobei Tesla im Jahr 2024 rund 4.500 Elektroautos in Polen verkauft hat.

Die langfristigen Auswirkungen von Musks Verhalten auf den Tesla-Absatz scheinen begrenzt zu sein, da Marktanalysten glauben, dass der zukünftige Erfolg des Unternehmens stärker von der Modellpolitik und den Produktionskosten abhängen wird, als von politischen Kontroversen.