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Der Alterungsprozess des Körpers kann maßgeblich durch die Ernährung beeinflusst werden. Andreas Jopp, Medizinjournalist und Autor des Buches „ON/OFF Gesundheit: Den Körper neu erschaffen durch Ernährung“, untersucht den Zusammenhang zwischen Nahrungsmittelaufnahme und den Mechanismen der Alterung. Wie Focus berichtet, betont Jopp die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung zur Unterstützung der Reparaturmechanismen im Körper und erkennt die Zellen und deren Alterung als zentrale Aspekte seiner Betrachtungen an.
Ein zentraler Fokus liegt auf den Telomeren – den schützenden Kappen an den Enden der Chromosomen, die das genetische Material der Zellen sichern. Mit jeder Zellteilung verkürzen sich diese Telomere, was zu instabilen Chromosomen führt und die Zellfunktion gefährden kann. Professorin Kristina Norman hebt hervor, dass Telomere zwar am Alterungsprozess beteiligt sind, jedoch nicht das einzige Element darstellen. Es existieren insgesamt sieben Mechanismen der Alterung, wozu auch DNA-Schäden und die Erschöpfung der Stammzellen zählen. Laut Jopp kann eine Ernährung, die arm an Zucker und stark verarbeiteten Lebensmitteln ist, dazu beitragen, freie Radikale zu minimieren, die Gene schädigen und Entzündungen anstoßen können. Antioxidantien aus Beeren, Obst und Gemüse sowie Kaffee und grünem Tee können diesen schädlichen Prozessen entgegenwirken.
Die mediterrane Ernährung und ihre Vorteile
Besonders die mediterrane Ernährung, die reich an Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten ist, zeigt sich als vorteilhaft für den Alterungsprozess. Eine neue Studie, die im Rahmen der Nurses’ Health Study durchgeführt wurde, untersucht die Auswirkungen dieser Ernährungsform auf die Länge der Telomere. Wissenschaft.de berichtet, dass diese Ernährung den Alterungsprozess sowohl des Körpers als auch des Gehirns verlangsamen könnte und in Zusammenhang mit längeren Telomeren steht.
Die mediterrane Ernährung umfasst verschiedene Zutaten, darunter Fisch, viel Gemüse, Blattsalate, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse, rote Früchte, Gewürze und vor allem Olivenöl. Diese Kost ist reich an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien wie Vitamin E, die dazu beitragen, die Telomere vor oxidativem Stress zu schützen. Zudem spielen Lebensstilfaktoren wie Genetik, Übergewicht, Stress und Bewegung eine bedeutende Rolle für die Telomerlänge. Zukünftige Forschungen könnten weitere Erkenntnisse über die komplexen Zusammenhänge zwischen Ernährung, Lebensstil und dem Altern liefern.