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US-Verteidigungsminister Pete Hegseth vertritt Washington bei einem Treffen der Ukraine-Partner in Brüssel. Dieses findet am Mittwoch im NATO-Hauptquartier statt und dient der Beratung über die Unterstützung der Ukraine. Die Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe kommen um 14.30 Uhr zusammen, während Medienberichte über eine bevorstehende Reise des Ukraine-Unterhändlers Keith Kellogg in die Ukraine unbestätigt bleiben.
Vertreter der Trump-Regierung werden vor der Münchner Sicherheitskonferenz in der Ukraine erwartet, an der auch US-Vizepräsident J.D. Vance teilnehmen wird. Diese Sicherheitskonferenz beginnt am Freitag und endet am Sonntag. In einer Videobotschaft betonte der ukrainische Präsident Selenskyj die Vorbereitung auf Verhandlungen mit den USA, wobei der Ausbau der Atomkraft in der Ukraine als Hauptthema seiner Botschaft hervorgehoben wurde.
Atomkraft und Unterstützung für die Ukraine
Selenskyj kündigte den Bau von zwei Reaktorblöcken am AKW Chmelnyzkyj an, was mehr als zwei Gigawatt Strom für die Ukraine bedeutet. Das Parlament in Kiew hat den Kauf von zwei Atomreaktoren sowjetischer Bauart von Bulgarien genehmigt, um der Ukraine zu ermöglichen, im Winter ohne Stromimporte auszukommen. Selenskyj wies Kritik am Projekt zurück und betonte die Vorteile der Atomenergie, insbesondere nachdem die Ukraine durch russische Angriffe auf Energieanlagen etwa die Hälfte ihrer Kapazitäten verloren hat. Das AKW Saporischschja, das leistungsstärkste Kernkraftwerk Europas, wurde kurz nach Kriegsbeginn von russischen Truppen besetzt.
Zusätzlich fand ein Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe am US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz statt. Dies war das letzte Treffen vor der Wiedervereidigung von Donald Trump als US-Präsident. Die erste Einladung an verbündete Länder durch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erfolgte zwei Monate nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine. Das letzte Treffen im September 2024 hatte Vertreter aus mehr als 50 Ländern, einschließlich der Ukraine, NATO- und EU-Vertretern, zusammengebracht. Diese Treffen dienten der Koordination von Militärhilfen, Waffenlieferungen, der Ausbildung ukrainischer Soldaten sowie der Instandsetzung beschädigter Waffensysteme.
Die USA gelten als größter Unterstützer der Ukraine mit etwa 63 Milliarden Euro an Sicherheitsunterstützung seit Kriegsbeginn. Deutschland hat 28 Milliarden Euro geleistet, während Großbritannien etwa 9 Milliarden Euro Militärhilfe zur Verfügung stellte. Es gab Diskussionen über die Auswirkungen von Trumps Präsidentschaft auf die US-Hilfen an die Ukraine, da Trump in der Vergangenheit US-Hilfen kritisierte und mit dem Abzug von US-Soldaten aus Deutschland gedroht hatte. Aktuell herrscht Unsicherheit über zukünftige Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein.