Main-Kinzig-Kreis

Zukunft der Landwirtschaft: Bundestagskandidaten diskutieren Lösungsansätze

Am 12. Februar 2025 lud der Vorstand des Kreisbauernverbands Kandidaten der Wahlkreise 174 und 179 zu einer Diskussion über zentrale Landwirtschaftsthemen und Erwartungen zur kommenden Bundestagswahl ein. Anwesend waren Vertreter der politischen Parteien: Johannes Wiegelmann und Pascal Reddig (CDU), Philip Schinkel (Grüne), Michael Neuner (SPD), Dr. Markus Schmidt und Daniel Protzmann (FDP) sowie Dominik Asch (AfD).

Thomas Lindt, stellvertretender Vorsitzender des Kreisbauernverbands, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Teilnehmer. Während der Diskussion äußerte Michael Neuner von der SPD den Wunsch nach mehr Mut zur Problemlösung und Vorschlägen zum Bürokratieabbau. Dr. Markus Schmidt von der FDP betonte die Notwendigkeit, dass Landwirte mehr Zeit im Stall verbringen können. Dominik Asch von der AfD gestand ein, dass er wenig Erfahrung mit Landwirtschaft habe, während Philip Schinkel von den Grünen von einem Besuch bei einem regionalen Betrieb berichtete, um Probleme besser zu erkennen. Wiegelmann und Reddig (CDU) hoben ebenfalls den Bürokratieabbau als wichtigen Ansatz hervor.

Herausforderungen für die Landwirtschaft

Ein zentrales Thema der Diskussion war die Erhöhung des Mindestlohns und die damit verbundenen hohen Lohnnebenkosten. Die Vertreter der großen Betriebe klagten über steigende Personalkosten, während kleinere Betriebe Schwierigkeiten hatten, die benötigten Arbeitskräfte zu finden. Die SPD stellte die Erhöhung als Verbesserung der Arbeitnehmerstellung dar, während die CDU Steuerentlastungen als Anreiz vorschlug.

Des Weiteren sprach Anke Eyrich die Probleme des Flächenverbrauchs im Rhein-Main-Gebiet an. Alle Kandidaten erkannten die Konflikte und äußerten, dass die Landwirtschaft in Entscheidungsprozesse unzureichend einbezogen sei. Vorschläge wie die Nutzung ungenutzter Dachflächen für Photovoltaikanlagen wurden als mögliche Lösungsansätze genannt.

Thomas Lindt thematisierte auch die Probleme in der Tierhaltung, die von Planungsunsicherheit und hohen Anforderungen der Verbraucher geprägt sind. Die FDP befürwortete den Erhalt der Kombihaltung und betonte die hohen Standards, die in Deutschland gelten. Außerdem äußerten sich Asch (AfD) und Schinkel (Grüne) kritisch zum Mercosur-Abkommen. Die CDU möchte für die Landwirte Planungssicherheit durch unveränderliche Entscheidungen schaffen.

Zusätzlich wurden weitere Themen behandelt, darunter die Bejagung von Wolf, Biber und Fischotter, der Wegfall der Agrardieselrückerstattung, der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die CO²-Abgabe.

Zur Situation der Landwirtschaft informierte der Deutsche Bauernverband über die gesunkenen Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft, was einen Rückgang der Investitionen zur Folge hat. Experten fordern einen klaren politischen Wechsel, um den Landwirten Perspektiven zu bieten und die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft für die Versorgungs- und Ernährungssicherheit zu unterstreichen, wie bauernverband.de berichtet. Demnach sind landwirtschaftliche Betriebe auch entscheidend für die Schaffung von Arbeitsplätzen in ländlichen Räumen und müssen unterstützt werden, um den zunehmenden Kosten- und Preisdruck zu bewältigen.

Für die Zukunft wird ein „Zukunftsministerium“ für ländliche Räume angeregt, um die Belange und Herausforderungen der Landwirtschaft zu bündeln und anzugehen.