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Am Mittwochnachmittag fand in Böblingen eine Demonstration statt, an der rund 50 Teilnehmer überwiegend kurdischer Abstammung teilnahmen. Der Demozug begann um 15 Uhr vor dem Einkaufszentrum Mercaden und führte anschließend nach Sindelfingen. Die Teilnehmer forderten Freiheit für Abdullah Öcalan, den Gründer der PKK, sowie eine politische Lösung der kurdischen Frage. Die Veranstaltung war angemeldet und wurde von mehreren Dutzend Polizeikräften begleitet, um einen reibungslosen Verlauf zu gewährleisten.
Die Demo trug den Titel „Langer Marsch: Freiheit für Abdullah Öcalan – Eine politische Lösung der kurdischen Frage“. Die Forderungen der Demonstranten stehen im Kontext europaweiter Proteste, die kürzlich von der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) organisiert wurden. Laut ANF Deutsch, fanden an verschiedenen Orten in Europa weitere Demonstrationen für die Freiheit von Öcalan statt.
Europäische Proteste im Zeichen der Freiheit
Diese europaweiten Demonstrationen wurden zeitgleich in Ländern wie Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Dänemark, England, Belgien, den Niederlanden, Schweden und Norwegen durchgeführt. Die TJK-E betont, dass die Freiheit von Öcalan entscheidend für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage und den Frieden in der Region sei. Abdullah Öcalan wurde am 9. Oktober 1998 in Kenia entführt und befindet sich seit dem 15. Februar 1999 in Isolationshaft in der Türkei, was als Bestandteil eines internationalen Komplotts gegen die kurdische Bewegung betrachtet wird.
In Städten wie Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf und Wien organisierten Aktivisten Demonstrationen, um auf die Isolation Öcalans aufmerksam zu machen. In Stuttgart begann die Veranstaltung mit einer Schweigeminute, während in Düsseldorf große Bilder von Öcalan getragen wurden. Auch in anderen europäischen Städten wie Basel, Saarbrücken, Kiel und Dresden fanden ähnliche Aktionen statt, wobei der Europarat zu sofortigem Handeln aufgefordert wurde. Eine geplante Demonstration in Hamburg wurde nicht durchgeführt, da das Zeigen von Bildern Öcalans untersagt war.