
In den letzten Wochen sind zahlreiche Kunden des Wasserverbandes Nienburger Land verärgert über unerwartet hohe Abschläge informiert worden. Mitte April wurden die Kunden per Post über fehlerhafte Abschlüsse aufgrund einer Umstellung des Abrechnungsprogramms nach der Fusion der Wasserverbände in Kenntnis gesetzt. Konkret wurden die Abschläge im Januar nicht korrekt ausgewiesen, was zu höheren Vorauszahlungen führte.
Ein Beispiel hierfür ist Christoph Paffenhoff aus Wietzen-Holte, der seine Abschläge für Frischwasser von 24 Euro auf 77 Euro erhöhen musste, während die Vorauszahlungen für Abwasser konstant bei 138 Euro blieben. Die Kunden äußern Unmut über die plötzliche Erhöhung der Trinkwasserpreise, wobei Paffenhoff vermutet, dass die Neustrukturierung der Wasserverbände der Grund für diese Kosten ist. Der Kreisverband für Wasserwirtschaft weist die Vorwürfe zurück und erklärt, dass die Änderungen auf einen Softwarefehler zurückzuführen seien. Etwa 580 Kunden, insbesondere ehemalige Kunden des Wasserbeschaffungsverbandes Wietzen, sind von diesen Problemen betroffen. Matthias Dreier vom Kreisverband stellte fest, dass die Trinkwasserverbräuche aus dem ehemaligen Verband nicht im neuen Abrechnungssystem berücksichtig worden sind.
Technische Herausforderungen und Kundenanfragen
Zusätzlich zu den fehlerhaften Abschlägen gab es in Rehburg-Loccum Probleme, bei denen aufgrund von Wasserzählerwechseln Verbrauchsdaten fehlten. Auch die Fusion von acht Wasser-Versorgungs- und Abwasser-Entsorgungsverbänden zum Siedlungswasserverband „Nienburger Land“ bringt Herausforderungen mit sich. So sind die Jahresabrechnung und zukünftige Abschlagszahlungen problematisch, da statt vier Abschlagsterminen nun nur drei eingeplant sind – die zu zahlende Summe bleibt jedoch gleich. Die höheren Abschlagsbeträge führen vermehrt zu Verwirrung unter den Kunden und zu zahlreichen Nachfragen.
Die Ursachen für diese Schwierigkeiten liegen ebenfalls in Fehlern der Buchführungs-Software, die Abschlag und Rechnung untrennbar verbindet. Es war eigentlich vorgesehen, jährliche Rechnungen und eine erste Abschlagszahlung getrennt zu behandeln, was allerdings zu einer Anpassung der Termine führte. Aufgrund der Vielzahl der Nachfragen sind die telefonische Erreichbarkeit und die Beantwortung von E-Mails erheblich eingeschränkt. Der Wasserverband „Nienburger Land“ betont, dass trotz der aktuellen Probleme kein finanzieller Schaden entstanden sei und bittet die Kunden um Nachsicht für die als „holprig“ beschriebene Jahresabrechnung, wie die KV Wasser Nienburg berichtete.
Die genannten Umstellungsschwierigkeiten und die anschließenden Anpassungen sind nach der Auflösung des ehemaligen Wasserbeschaffungsverbandes Wietzen am 31. Dezember 2024 notwendig geworden, denn die Trinkwasserversorgung wird nun von der SG Weser-Aue übernommen.