
In Königs Wusterhausen rückt die Sanierung der Bahnhofstraße näher. Wie maz-online.de berichtet, wurde die Erneuerung der Flanier- und Marktstraße nun ausgeschrieben, und die geplante Arbeitsaufnahme soll im Frühjahr erfolgen. Die Stadt muss jedoch noch Details mit den ansässigen Händlern besprechen, da die Sanierung erhebliche Einschränkungen für Anlieger, Besucher und Markthändler mit sich bringen wird.
Die Sanierungsarbeiten umfassen die komplette Entfernung und Neuverlegung des Pflasters in zwei Abschnitten: der erste Abschnitt erstreckt sich zwischen der Schlossstraße und der Brunnenstraße, während der zweite bis zum Bahnhof reicht. Der Brunnenplatz bleibt von den Maßnahmen unberührt. Ziel der Sanierung ist es, die Bahnhofstraße besser für Radfahrer sowie Menschen mit Gehbehinderungen nutzbar zu machen. Die Planung zieht sich bereits seit über zwei Jahren hin und war anfangs umstritten, da das ursprüngliche Konzept die Ersetzung des historischen Pflasters durch Betonsteine vorsah, was auf Kritik stieß. Die Stadt hat sich daraufhin für eine teurere Variante aus vierfarbigem Granit entschieden.
Finanzielle Aspekte und Historie des Pflasters
Die erwarteten Kosten der Sanierungsmaßnahmen steigen von ursprünglich 600.000 Euro auf 1,2 Millionen Euro. Laut der Berichterstattung gibt es Unklarheiten über die Nachnutzung der historischen Steine; ein Teil davon wird eingelagert, nachdem Versuche, das Pflaster anderweitig zu verkaufen, gescheitert sind. Zudem sollen Bürger die Möglichkeit erhalten, Steine, die sie privat nutzen möchten, zu erwerben. Das Kopfsteinpflaster, das aus dem 19. Jahrhundert stammt, wurde zuletzt vor 25 Jahren neu verlegt und stellt aktuell eine Herausforderung für Menschen mit Gehbehinderungen, Radfahrer sowie Eltern mit Kinderwagen dar. Interessant ist auch, dass 80 Prozent der Teilnehmer einer Online-Umfrage für den Erhalt des historischen Pflasters plädierten.
Parallel dazu gab es jüngst Geschwindigkeitsmessungen und Fußgängerzählungen an der Hagener Straße (B 54) in Vollme, wie come-on.de berichtete. Das aktuelle Tempolimit liegt bei 70 km/h, und es gibt Bestrebungen zur Geschwindigkeitsreduzierung sowie zur Installation von Querungshilfen zur Bushaltestelle in Richtung Kierspe und Jubachweg. Diese Themen wurden im Ausschuss für Umwelt und Bauen jedoch nicht behandelt, da eine Stellungnahme des Märkischen Kreises fehlte, weshalb sie auf die Sitzung im März verschoben wurden.
An der Bahnhofstraße soll zudem das Verkehrszeichen „Durchfahrt verboten“ durch das Schild „Straßenschäden“ ersetzt werden, während Sperrpfeiler entfernt werden sollen. Die Entscheidung darüber obliegt dem Märkischen Kreis. Die alte Ladestraße zwischen dem Bahnhof/ZOB und Hammerkamp besteht ebenfalls aus Kopfsteinpflaster, und eine Komplettsanierung würde laut Schätzungen ca. 400.000 Euro kosten. Vorangegangene Geschwindigkeitsmessungen registrierten von 7. bis 19. Dezember 2022 insgesamt 74.335 Fahrzeuge mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 km/h. Bei einer Fußgängerzählung am 21. Dezember 2022 wurden zwischen 7 und 9 Uhr fünf Personen und zwischen 15 und 17 Uhr 13 Personen gezählt, wobei die höhere Zahl am Nachmittag auf Spaziergänger zurückzuführen ist, die zur Jubach-Talsperre unterwegs sind. Das Rathaus erwartet bis zur nächsten Sitzung Antworten des Märkischen Kreises zu den Themen Tempolimit und Querungshilfe.