
Die USA haben sich über Jahrzehnte als führende Wissenschaftsnation etabliert und stellen mit 420 Nobelpreisträgern fast die Hälfte aller weltweit ausgezeichneten Forscher. Dennoch gibt es zunehmend Bedenken hinsichtlich der Zukunft der Wissenschaft in den USA, insbesondere seit Donald Trump das Amt des Präsidenten übernommen hat, wie Spektrum berichtet.
Trump hat in seiner Regierungszeit entscheidende Posten mit Vertretern besetzt, die Skepsis gegenüber Impfungen und eine Affinität zu fossilen Brennstoffen mitbringen. Kritiker warnen vor den potenziellen Folgen dieser Personalpolitik, die Milliarden von US-Dollar an Forschungsbudgets betreffen könnte. Matt Owens, Präsident des Council on Governmental Relations, hebt hervor, dass die gegenwärtigen Entwicklungen die Forschung und Innovation in den USA gefährden.
Folgen für die Forschung
In Deutschland wird ebenfalls Besorgnis über den Zustand der US-Forschung geäußert. So hat Trump während seiner ersten Amtszeit Wissenschaftler gegen sich aufgebracht und einen Erlass erlassen, der Zuschüsse an Wissenschaftseinrichtungen stoppte. Dieses Vorhaben wurde jedoch schnell von einem Gericht wieder aufgehoben. Zudem wurden Forschungseinrichtungen wie die National Science Foundation angewiesen, Projekte mit Bezug zu „Diversity, Equity and Inclusion“ strenger zu prüfen, was die Vielfalt der Forschungsansätze in Frage stellen könnte.
Trumps Vorgaben könnten auch nachhaltige Einschnitte bei der National Institutes of Health (NIH) zur Folge haben, die sich auf biologisch-wissenschaftliche Projekte auswirken könnten. Der Energieminister Chris Wright, ein CEO eines Fracking-Unternehmens, steht für eine Politik, die eine Ausweitung fossiler Energien fördert. Dies steht im Widerspruch zu internationalen Klimaabkommen, da Trump den Weltklimavertrag von Paris gekündigt hat. Experten befürchten unter diesen Umständen den Verlust von Daten und internationalen Kooperationen, was nachhaltige Schäden für den Wissenschaftsstandort USA nach sich ziehen könnte.
Darüber hinaus könnte Deutschland von der Unsicherheit in den US-amerikanischen Forschungsstrukturen profitieren. Patrick Cramer von der Max-Planck-Gesellschaft sieht Chancen, weist aber gleichzeitig auf die Unsicherheit unter US-Wissenschaftlern hin. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) warnt, dass ein Rückgang des Austauschs zwischen den USA und Europa zu einem Mangel an transatlantischer Erfahrung führen könnte.
Trump wird generell als Präsident wahrgenommen, der den Klimawandel verharmlost, wie auch Tagesschau berichtet. Die Besetzung wichtiger Positionen durch Trumps Anhänger könnte die wissenschaftliche Forschung in den USA erheblich beeinflussen. Auch wenn Trump während seiner ersten Amtszeit keinen direkten Einfluss auf Universitäten hatte, besteht die Gefahr, dass er Forscher und Institutionen auf eine bestimmte ideologische Linie bringen könnte, was besonders die Klimaforschung betreffen würde.
Insgesamt zeigt sich, dass der Wissenschaftsbetrieb in den USA vor einem raueren Klima steht, da die erste Trump-Regierung wissenschaftliche Ergebnisse oftmals ignorierte oder unterdrückte. Michael Resch, Leiter des Höchstleistungsrechenzentrums in Stuttgart, warnt, dass unangenehme wissenschaftliche Erkenntnisse möglicherweise nicht ernst genommen werden. Es wird empfohlen, dass Wissenschaftler offener kommunizieren und den Dialog mit der Bevölkerung suchen.