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Das Einrichtungshaus Depot plant, bis Ende 2024 mindestens 27 Filialen in Deutschland zu schließen. Berichten zufolge sind für 2025 weitere Schließungen zu erwarten, die unter anderem Standorte in Mindelheim, Straubing, Nürtingen, Herne, Höxter, Herford, Lübbecke, Fulda, Rendsburg und Eckernförde betreffen könnten. Bereits zuvor wurden mehrere Filialen in Städten wie Berlin, Hamburg, Dortmund und Stuttgart sowie in Donauwörth und Schongau geschlossen. Diese Maßnahmen sind Teil der Kostensenkungsstrategien des Unternehmens, das derzeit im Insolvenzverfahren ist. Christian Gries, Geschäftsführer von Depot, erklärte, dass unrentable Filialen konsequent geschlossen werden müssen.
Depot ist eine Tochtergesellschaft der Gries Deco Company und betrieb ursprünglich 530 Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Juli 2024 meldete das Unternehmen Insolvenz in Eigenverwaltung an, mit dem Ziel, bis Mitte 2025 wieder in den Regelbetrieb überzugehen. In der Unternehmenszentrale in Niedernberg wurde die Mitarbeiterzahl bereits von 650 auf 500 reduziert, und viele Mitarbeiter aus geschlossenen Filialen wurden an andere Standorte versetzt. Derzeit liegt der Fokus auf einer Sortimentsanpassung und einer neuen Marktpositionierung.
Zahlreiche Schließungen im Ausland
Zusätzlich zu den Schließungen in Deutschland plant Depot auch, in Österreich 20 von 49 Geschäften zu schließen. Bislang wurden bereits 17 Filialen in Deutschland dichtgemacht. Nach den angekündigten Schließungen werden in Deutschland noch 285 Läden verbleiben. Geschäftsführer Christian Gries erklärte, dass die Schließungen notwendig sind, weil viele Filialen nicht rentabel betrieben werden können. Weitere Schließungen sind wahrscheinlich, da gegenwärtig Verhandlungen mit Vermietern laufen.
Das Unternehmen beklagt starke Umsatzprobleme, die durch volle Lager, geschlossene Läden sowie steigende Rohstoff-, Nebenkosten und Frachtkosten verursacht wurden. Gries räumt ein, dass Depot in der Vergangenheit Fehler gemacht hat, darunter Überbestände in den Lagern. Dies geschieht in einem Markt, der zudem durch Non-Food-Discounter wie Action und den chinesischen Online-Marktplatz Temu stark umkämpft wird. Trotz dieser Herausforderungen plant Depot, sich mit einem neuen Produkt- und Preismix abzuheben und das Konzept des Erlebnisshoppings zu fördern.
Im vergangenen Jahr erzielte Depot einen Umsatz von rund 390 Millionen Euro. Die Zahlen zu aktuellen Gewinnen oder Verlusten wurden jedoch nicht veröffentlicht. Die Konsumstimmung ist derzeit schlecht, und viele Haushalte kaufen bei langlebigen Gebrauchsgütern zurückhaltend ein. Daher sanken die Käuferhaushalte im Vergleich zu 2019 um eine Million.
Weitere Details zu der Situation und den Hintergründen der Insolvenz sind in den Berichten von Chip sowie Tagesschau zu finden.