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In München ereignete sich ein mutmaßlicher Anschlag, der mindestens 28 Menschen teils schwer verletzte. Der Vorfall, der sich zehn Tage vor der bevorstehenden Bundestagswahl zutrug, wurde von einem 24-jährigen Asylbewerber aus Afghanistan begangen, der der Polizei aufgrund von Betäubungsmittelverstößen und Ladendiebstählen bekannt war. Die Ermittlungen, die Anhaltspunkte für einen extremistischen Hintergrund aufweisen, wurden von der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus übernommen, nachdem der Verdächtige vor der Tat einen mutmaßlich islamistischen Beitrag in sozialen Netzwerken geteilt haben soll.
Bundeskanzler Olaf Scholz forderte eine konsequente Bestrafung und Abschiebung des Täters und betonte, dass die Justiz hart gegen ihn vorgehen müsse. Bundesinnenminister Nancy Faeser kündigte die „maximale Härte“ des Rechtsstaats an und Justizminister Volker Wissing betonte die Notwendigkeit, den mutmaßlichen Täter zur Rechenschaft zu ziehen. In der politischen Debatte äußerten sich auch andere Vertreter, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der eine Veränderung in Deutschland forderte, und Vizekanzler Robert Habeck, der eine schnelle Aufklärung der Hintergründe sowie eine umfassende Sicherheitsoffensive einforderte.
Politische Reaktionen und Vorschläge
Die Grünen, vertreten durch Irene Mihalic, erste parlamentarische Geschäftsführerin, und Konstantin von Notz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, betonten die Notwendigkeit einer schnellen und entschlossenen Aufklärung durch die Sicherheitsbehörden. Sie verwiesen auf die bisherigen Bemühungen ihrer Partei zur Aufklärung nach vergangenen Anschlägen und verwiesen auf konkrete politische Vorschläge zur Erhöhung der inneren Sicherheit in Deutschland. Diese umfassen das Angehen bestehender sicherheitspolitischer Defizite.
Die CDU und CSU forderten zudem strengere Regeln und Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit. FDP-Chef Christian Lindner sprach von einem wiederkehrenden Muster bei solchen Angriffen, während die AfD eine „Migrationswende“ in Deutschland fordert. Der Bayerische Flüchtlingsrat warnte vor vereinfachenden Schlüssen und rassistischer Hetze in der Debatte, während die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland Bestürzung über den Vorfall äußerten. Ver.di zeigte sich erschüttert über den Anschlag, der während eines Demonstrationszuges stattfand.