
Im Landkreis Gießen steht die Amphibienwanderung bevor. Diese beginnt, wenn die nächtlichen Temperaturen über 5 Grad Celsius steigen. Amphibien wie Frösche, Kröten und Molche erwachen aus ihrer Winterruhe und machen sich auf den Weg zu ihren Laichplätzen. Die milden Temperaturen lassen in diesem Jahr jedoch auf sich warten, sodass die Wanderung gegen Ende Februar erwartet wird. Kröten wandern zweimal im Jahr: im Frühjahr zu ihren Laichplätzen und im Herbst in sichere Überwinterungsorte.
Während der Wanderung müssen die Tiere häufig Straßen überqueren, was sie in große Gefahr bringt. Oft sind Amphibien in großen Gruppen unterwegs und werden nachts häufig überfahren. Auch Autofahrer können in gefährliche Situationen geraten, wenn sie in eine Amphibienwanderung geraten. Um die Sicherheit von Mensch und Tier zu erhöhen, wird es im Landkreis Straßensperrungen geben, die vom 24. Februar bis 14. April stattfinden. Diese beginnen eine Woche später als ursprünglich geplant.
Details zu den Straßensperrungen
Die Vollsperrungen betreffen:
- Kreisstraße 29 (Daubringer Straße) zwischen Lollar und Staufenberg-Daubringen, Radverkehr bleibt frei.
- Umleitung für Kraftfahrzeuge über Marburger Straße (L 3475), Staufenberger Weg (L 3059), Lollarer Straße (L 3059) und Mainzlarer Straße (L 3356).
- Kreisstraße 186 (Alte Dorfstraße) in Hungen-Trais-Horloff, ab Bahnübergang bis Zufahrt „Wingertsberg“, von 18 Uhr bis 6 Uhr voll gesperrt.
- Umleitung für Kraftfahrzeuge über Hessenstraße (L 3188), Bundesstraße 457, Bundesstraße 489 und Bellersheimer Straße (K 186).
Der Bahnhof bleibt über Trais-Horloff erreichbar und der Busverkehr ist nicht betroffen, sodass die gewohnten Strecken weiterhin genutzt werden können. Diese Informationen wurden von Gießen Aktuell bereitgestellt.
Jährlich werden bundesweit etwa 2.000 bis 3.000 Amphibienschutzzäune aufgebaut, um die Tiere während ihrer Wanderung zu schützen. Helfer begleiten die Überquerungen der Straßen, da diese oft die größte Gefahr für Amphibien darstellen. Eine Kröte benötigt bis zu 15 Minuten, um eine normale Straße zu überqueren. Schutzmaßnahmen umfassen u.a. Straßensperrungen und den Einsatz von Amphibientunneln bei Neubauten oder stark befahrenen Straßen, um den Tieren eine sichere Passage zu ermöglichen.
In Karlsruhe und Umgebung findet der größte Amphibienwechsel an der B3 in Grötzingen zwischen Bergwald und Weingartener Moor/Grötzinger Baggersee statt. Weitere Wandergebiete sind die B3 zwischen Bergwald und Regenrückhaltebecken Aue sowie Neureut am Rosenhofweg. Auch in dieser Region wird die Straße zwischen Bulach und Weiherfeld zu Beginn der Wanderungen gesperrt, temporäre Sperrungen sind ebenfalls an der Jean-Ritzert-Straße (Turmberg) geplant. Dies geht aus den Informationen des Karlsruher Naturkompass hervor.