
Inmitten umfangreicher Sparmaßnahmen stehen die Mitarbeiter von Audi in Ingolstadt und Neckarsulm unter Druck. Laut einem Bericht von Merkur führen Verhandlungen zwischen Audi und den Arbeitnehmervertretern seit Anfang der Woche zu Spannungen in der Belegschaft. Der Volkswagen-Konzern plant massive Sparmaßnahmen, die auch Arbeitsplatzabbau und Werksschließungen umfassen, was besonders die Mitarbeiter in der Produktion betrifft. Verunsicherungen entstehen durch die Pläne zur Verlagerung von drei Bereichen: Vertrieb in Deutschland, Werkservice und Gastronomie, von denen rund 1.600 Mitarbeiter betroffen sein könnten.
Die Gespräche mit dem Betriebsrat laufen, und es wurden Flugblätter über die geplanten Sparmaßnahmen verteilt. Obwohl betriebsbedingte Kündigungen zunächst ausgeschlossen werden, entsteht Sorge über die Outsourcing-Pläne, die zur Streichung von Zulagen und Erfolgsbeteiligungen führen werden. Eine Beschäftigungsgarantie an deutschen Standorten gilt bis Ende 2029, eine Verlängerung wird jedoch gefordert. Die Lage wird durch einen bereits beschlossenen Schließungsprozess eines europäischen Audi-Werks weiter angespannt.
Massive Stellenstreichungen geplant
Eine zusätzliche Dimension der Situation wird durch die Pläne für einen massiven Stellenabbau bei Audi deutlich, wie Focus berichtet. Laut dem „Manager Magazin“ sollen Tausende Stellen, insbesondere im Bereich Entwicklung, gestrichen werden. Im „indirekten Bereich“ werden sogar bis zu 4.500 Stellen in Frage gestellt. Audi hat jedoch bislang keine genauen Zahlen zu den geplanten Entlassungen bekannt gegeben.
Die Hintergründe dieser drastischen Maßnahmen sind ein erheblicher Gewinneinbruch, der im dritten Quartal 2023 zu einem Betriebsergebnis von lediglich 106 Millionen Euro führte, was einem Rückgang von 91 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Umsatz erzielte mit rund 15 Milliarden Euro ein Minus von 5,5 Prozent, während der Absatz der Marke Audi um 16 Prozent auf etwa 403.000 Fahrzeuge fiel. Der Konzern nennt eine „herausfordernde gesamtwirtschaftliche Lage“ als Teil der Ursachen, insbesondere sowie hohe Kosten durch die Schließung eines Werks in Brüssel, das Ende Februar 2025 erfolgen soll.