
Die dunkle Geschichte der systematischen Verfolgung von Sinti und Roma während des Zweiten Weltkriegs wird durch das Schicksal von Anna Reinhardt exemplarisch verdeutlicht. Wie die Schwäbische Zeitung berichtete, wurde Anna als Säugling deportiert und starb im Alter von nur sieben Monaten in Auschwitz.
Anna Reinhardt, die am 20. August 1942 in Schramberg geboren wurde, wurde am 28. November 1942 ins katholische Franziskusheim nach Schwenningen gebracht. Am 14. März 1943 wurde sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Karl Johannes zum Schub nach Auschwitz gemeldet. Bei ihrer Ankunft in dem Konzentrationslager wurden sie in die Gaskammer geschickt. Anna starb am 1. April 1943, und ihr Sterbedatum ist belegt.
Die systematische Verfolgung
Die Verfolgung von Sinti und Roma begann bereits früh in der Zeit des Nationalsozialismus. Am 4. September 1939 wurden nicht sesshafte Sinti und Roma in Polizeivorbeugungshaft genommen, und im Oktober 1939 erging die Anweisung, dass sie ihren Wohnsitz nicht verlassen durften, andernfalls drohte die Einweisung in ein Konzentrationslager. Sinti und Roma wurden in den Jahren 1942 und 1943 systematisch ausgegrenzt und deportiert, wobei ein Befehl zur Auswahl von Zigeunermischlingen und Rom-Zigeunern zur Deportation in KZs am 16. Dezember 1942 erging.
Wie das Deutsche Historische Museum weiter berichtet, ordnete Heinrich Himmler am 16. Dezember 1942 an, alle Sinti und Roma im Reichsgebiet und in besetzten Gebieten in Konzentrationslager einzuweisen. Im März 1943 wurden über 20.000 Sinti und Roma nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Die Lebensbedingungen in den Lagern waren katastrophal, und die meisten der Insassen starben an Hunger, Krankheiten, Misshandlungen und medizinischen Experimenten.