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Die Handtmann Unternehmensgruppe hat die Erschließungsplanung für das Gewerbegebiet IGI Rißtal übernommen. Dies folgt auf den überraschenden Rückzug von Liebherr aus dem Projekt im Herbst 2022. Liebherr hatte zuvor signalisiert, keine Erweiterungsfläche im IGI Rißtal erwerben zu wollen. Geschäftsführer Markus Handtmann bekräftigte im November 2024 das Interesse an der Weiterentwicklung des IGI-Standorts, um zusätzliche Flächen für Produktionshallen zur Vorbereitung auf Aufträge aus der Elektroautomobilindustrie zu schaffen.
Um das Vorhaben voranzutreiben, schloss der Zweckverband eine Planungskostenvereinbarung mit Handtmann in Form eines städtebaulichen Vertrags ab. Handtmann wird nun ermächtigt, Planungen und weitere Verfahrensschritte einzuleiten sowie ökologische und artenschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen durchzuführen. Ein weiterer städtebaulicher Vertrag zur Beauftragung von Handtmann mit der Erschließung ist ebenfalls geplant. Die Projektbeteiligten haben die laufenden Planungsverfahren fortgesetzt und erforderliche Genehmigungsverfahren eingeleitet.
Details zum IGI Rißtal
Der Zweckverband IGI Rißtal plant einen neuen Industriestandort nördlich von Herrlishöfen bei Biberach, wie [handtmann.de](https://www.handtmann.de/aktuelles/aktuelles/handtmann-igi-risstal/) berichtet. Die beteiligten Gemeinden umfassen Biberach, Warthausen, Schemmerhofen und Maselheim. Handtmann, das in Biberach rund 2.500 Beschäftigte, darunter 100 Auszubildende, hat, unterstützt das Vorhaben aktiv und sieht in der Nähe von Biberach die bevorzugte Fläche für das Industriegebiet.
Die Lage bietet Vorteile wie die Möglichkeit zur Errichtung einer Bahnhaltestelle sowie eine verkehrsgünstige Anbindung an die B30. Handtmann beabsichtigt, die bestehende Infrastruktur zu nutzen und benötigt aufgrund von Platzmangel in Biberach weitere Vorratsflächen in der Umgebung, um flexibel auf Entwicklungen reagieren zu können. Bereits seit 2018 werden neue Aufträge an anderen europäischen Standorten bearbeitet, während das Unternehmen auch Produktionskapazitäten in Annaberg-Buchholz und im Großraum Košice in der Slowakei eingerichtet hat.
Das Unternehmen strebt an, den Hauptstandort Biberach langfristig zu sichern und möglicherweise neue Arbeitsplätze zu schaffen, abhängig von der Bebauung im IGI Rißtal. Rund die Hälfte der Arbeitskräfte würde durch Herrlishöfen zur Arbeit pendeln. Handtmann setzt sich zudem für Haltestellen für öffentliche Verkehrsmittel im IGI Rißtal ein, während die An- und Auslieferung über die B30 erfolgen wird, bis ein Bahnanschluss verfügbar ist.
Ebenfalls berichtete [wochenblatt-news.de](https://www.wochenblatt-news.de/region-biberach/biberach/handtmann-uebernimmt-die-igi-erschliessung/), dass die Gemeinderäte der Mitgliedsgemeinden in den kommenden Wochen über den Vertrag beraten werden. Eine formelle Beschlussfassung des Vertrags ist in der Verbandsversammlung am 12. März geplant. Die Verbandsgemeinden sehen das IGI Rißtal als entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der lokalen Wirtschaft und den Erhalt von Arbeitsplätzen.