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In letzter Zeit sind zahlreiche Vorfälle bekannt geworden, die auf die Fehleranfälligkeit von Navigationsprogrammen, insbesondere Google Maps, hinweisen. Trotz ihrer allgemeinen Zuverlässigkeit von über 99% können solche Anwendungen Autofahrer in Schwierigkeiten bringen.
Anlässlich des 20. Geburtstags von Google Maps am 8. Juli 2005 wurden bemerkenswerte Navigationsfehler zusammengestellt. Ein besonders auffälliger Vorfall ereignete sich im August 2022, als ein Fahrer beim Versuch, das „Hotel zwischen den Seen“ in Waren an der Müritz zu erreichen, auf der Bühne des Open Air-Spektakels „Müritz-Saga“ landete. Der Fahrer hatte eine Absperrung beiseite geschoben, da keine Reiter vor dem Tor standen, und wurde von einem Techniker per Lautsprecher aufgefordert, anzuhalten. Dennoch fuhr er weiter und blieb im Sand stecken, was dazu führte, dass die Aufführung nach der Pause nicht fortgesetzt werden konnte. Sein Fahrzeug wurde am folgenden Morgen entfernt, wie der Uckermark Kurier berichtet.
Weitere bemerkenswerte Vorfälle
Ein weiterer Vorfall ereignete sich im Oktober 2016, als Peter Obermayer aus Bayern nach Jürgenstorf in Niedersachsen fahren wollte, jedoch in Jürgenstorf bei Stavenhagen, Mecklenburg-Vorpommern, landete. Trotz des Fehlers fand er die Region ansprechend und blieb zwei Tage dort. Im Juni 2021 befand sich eine 62-jährige Frau auf dem Weg von Berlin nach Dierhagen, landete jedoch in einem Wassergraben bei Schwichtenberg und musste von der Polizei mit einem Hubschrauber gefunden werden. Ihr Fahrzeug wurde nach Stunden aus dem Wasser gezogen. Ein weiterer Fall, der die von Google Maps verursachten Probleme verdeutlicht, betrifft einen Lkw-Fahrer aus November 2016, der eine 200.000 Euro teure Raupe nach Seefeld in Tirol transportieren sollte, stattdessen aber 800 Kilometer in die falsche Richtung nach Seefeld/Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein fuhr, so der Uckermark Kurier.
Zusätzlich zu diesen Vorfällen haben Einschränkungen der Navigation in städtischen Gebieten zu weiteren Problemen geführt. Vor einigen Wochen kam es in der Münchner Altstadt zu einem Vorfall, bei dem Autofahrer durch einen Fehler in Google Maps in eine verkehrsberuhigte Zone geleitet wurden. Diese Zone ist nur für Busse, Taxis, Polizeiautos und Radfahrer zugelassen, weshalb die Autofahrer Verwarnungen in Höhe von 50 Euro erhielten. Anwohner bemerkten, dass vermehrt Fahrzeuge die Zone am Viktualienmarkt durchfuhren, was als direktes Resultat des Problems mit Google Maps identifiziert wurde, wie Chip berichtete.