
Am 23. Februar 2025 findet die vorgezogene Bundestagswahl im Wahlkreis Chemnitzer Umland – Erzgebirgskreis II statt. Carlos Kasper von der SPD wird als Direktkandidat ins Rennen gehen. Er trat bereits 2021 in den Deutschen Bundestag ein und möchte nun seine Arbeit für die Region fortsetzen. Vor seiner politischen Laufbahn war er Zollbeamter und ist im Wahlkreis geboren, aufgewachsen und wohnhaft. Zudem pflegt Kasper eine enge Verbindung zu den Bürgern und bietet regelmäßige Bürgersprechstunden an.
Kasper konnte in seiner bisherigen Amtszeit 30 Millionen Euro an Fördermitteln für die Region sichern. Seine politischen Schwerpunkte beinhalten unter anderem einen Mindestlohn von 15 Euro, unbürokratische Unterstützung für Unternehmen und die Einführung eines kostenlosen Mittagessens in Kitas und Schulen. Zudem hebt er hervor, dass er sich grundlegend von seinem Kontrahenten Maximilian Krah von der AfD unterscheidet, insbesondere in Bezug auf Themen wie Finanzkriminalität und Lebensstil. Krah sieht sich gegenwärtig Ermittlungen ausgesetzt, die mögliche Zahlungen aus Russland und China betreffen, während Kasper sich als bodenständiger Kandidat positioniert.
Wahlkandidaten und Modalitäten
Im Wahlkreis Chemnitzer Umland – Erzgebirgskreis II kandidieren insgesamt sechs Direktkandidaten: Neben Carlos Kasper (SPD) sind dies Dr. Maximilian Krah (AfD), Sophie Pojar (CDU), Billy Bauer (FDP), Frederic Beck (Die Linke) und Bernhard Herrmann (Grüne). Bei der Wahl haben die Wähler die Möglichkeit, zwei Stimmen abzugeben: die Erststimme für einen Direktkandidaten im Wahlkreis und die Zweitstimme für die Landesliste einer Partei.
Die anstehende Wahl erfolgt im Kontext einer Wahlrechtsreform, die im Mai 2023 beschlossen wurde. Diese Reform brachte einige Änderungen mit sich, unter anderem die Einführung der Zweitstimmendeckung, die besagt, dass Parteien nur so viele Abgeordnete ins Parlament entsenden dürfen, wie es ihrem Zweitstimmenergebnis entspricht. Außerdem wurden Überhangmandate und Ausgleichsmandate abgeschafft. Das Ziel dieser Reform ist eine Verkleinerung des Bundestags, wobei die gesetzlich geregelte Anzahl an Sitzen künftig 630 betragen soll.
Eine wesentliche Grundlage für den Einzug in den Bundestag stellt die Grundmandatsklausel dar. Diese besagt, dass eine Partei bundesweit mindestens fünf Prozent der Stimmen erreichen muss, um im Bundestag vertreten zu sein. Eine Ausnahme besteht jedoch für Parteien, die drei Direktmandate gewinnen können, was ihren Einzug auch ohne die fünf Prozent Hürde ermöglicht.
Bereits zuvor hatte das Bundesverfassungsgericht die Neuregelung der Grundmandatsklausel für die Bundestagswahl 2025 verworfen, sodass die Sperrklausel für Parteien nationaler Minderheiten nicht zur Anwendung kommt.