
Die tschechische Regierung plant die Errichtung von Tabuzonen für Windkraftanlagen an der Grenze zu Deutschland. Das Vorhaben wurde während eines Austauschs mit dem Umweltausschuss des bayerischen Landtags präsentiert, wie Frankenpost berichtete. Vorgesehen sei ein drei Kilometer breiter Streifen auf beiden Seiten der Grenze, der von Windkraftanlagen frei bleiben soll.
Die Oberpfälzer Ausschuss-Mitglieder Alexander Flierl (CSU) und Laura Weber (Grüne) bestätigten den Vorschlag, der von tschechischen Vertretern als Memorandum ins Gespräch gebracht wurde. Dies geschieht im Kontext wachsender Bedenken über die Auswirkungen geplanter Windprojekte auf die Umwelt in der Grenzregion.
Umweltminister fordert Rücknahme von Baugenehmigungen
In einem weiteren Schritt hat Tschechiens Umweltminister Petr Hladík (Christdemokraten) die Rücknahme der Baugenehmigung für vier Windkraftanlagen in Bayern gefordert. Diese sollen in der Nähe des Landschaftsschutzgebiets Český les / Böhmerwald errichtet werden, wie deutsch.radio.cz berichtete. Mehrere Gemeinden in der Umgebung von Tachov / Tachau äußern Kritik an den geplanten Windkraftprojekten und bemängeln unzureichende Informationen von deutscher Seite.
Hladík behauptet, dass der Investor den Windpark in zwei Einzelprojekte aufgeteilt habe, um eine Umweltverträglichkeitsprüfung zu umgehen. Er äußerte zudem, dass die deutschen Behörden dieses Vorgehen akzeptieren würden. Eine Sprecherin des bayerischen Umweltministeriums wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass Organe beider Seiten am Genehmigungsprozess beteiligt seien und die Folgen für Tschechien bewertet wurden.