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Abriss-König Günther Karl: Anklage wegen illegaler Abfallentsorgung!

Die Staatsanwaltschaft Passau hat Anklage gegen den bekannten Unternehmer Günther Karl sowie einen ehemaligen Leiter des Unternehmensbereichs Bau der Karl-Bau GmbH erhoben. Dies wurde am Montag von Sprecher Klaus Fruth in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Der Vorwurf richtet sich gegen mutmaßliche Straftaten, die im Zeitraum von Dezember 2017 bis Januar 2020 verübt worden sein sollen.

Die Beschuldigten sollen bei neun Bauvorhaben in Hengersberg, Landkreis Deggendorf, Abfälle nicht ordnungsgemäß entsorgt haben. Die Auftraggeber wurden durch gefälschte Belege über die ordnungsgemäße Entsorgung getäuscht. Die betroffenen Projekte erstrecken sich über Ober- und Niederbayern, die Oberpfalz, Schwaben sowie den Bereich München. Insgesamt fallen rund 120.000 Tonnen an Abfällen an, die ohne Genehmigung teilweise im Landkreis Deggendorf zwischengelagert und größtenteils in einer Kiesgrube im Landkreis Passau verbaut wurden. Den Auftraggebern entstand ein Schaden von etwa 4,5 Millionen Euro.

Ermittlungen und Vorwürfe

Günther Karl wird häufig als „Abbruch-König“ bezeichnet und ist in der Baubranche für sein schnelles und unkonventionelles Abräumen von Gebäuden und Brücken bekannt. Die Staatsanwaltschaft Passau führt die Ermittlungen bereits seit Ende 2019, nachdem der Verdacht aufgekommen war, dass die Karl-Bau GmbH belastetes Bodenmaterial und Bauschutt illegal entsorgt hat. Trotz der schweren Vorwürfe hat Günther Karl diese stets zurückgewiesen. Er wurde Anfang Dezember 2023 vorübergehend verhaftet. Der Fall sorgt nicht nur in der Region für Aufsehen, sondern hat auch überregional Beachtung gefunden.

Für weitere Informationen zu diesem Fall können die Berichte von PNP sowie von Podcast.de konsultiert werden.