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Eine aktuelle Auswertung der Europäischen Umweltagentur (EEA) zeigt, dass Luftverschmutzung in Deutschland erhebliche gesundheitliche Folgen hat. Allein in Schleswig-Holstein sind im Jahr 2022 knapp 3.000 Todesfälle auf schädliche Luftqualität zurückzuführen. Wie NDR berichtet, starben 759 Menschen durch Stickstoffdioxid, während Feinstaub für 2.152 Todesfälle verantwortlich war. Besonders betroffen war der Kreis Pinneberg, wo die meisten Todesfälle durch beide Schadstoffe verzeichnet wurden.
Die Studie der EEA stellt eine klare Verbindung zwischen Luftschadstoffen und verschiedenen Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, her. Die Zahlen basieren auf umfassenden Langzeitstudien mit Millionen von Teilnehmenden. Die Weltgesundheitsorganisation hat die Thematik in ihren aktualisierten „Air Quality Guidelines“ von 2021 behandelt.
Todesfälle durch Luftverschmutzung in Deutschland
In ganz Deutschland belief sich die Zahl der Todesfälle durch Luftverschmutzung im Jahr 2022 auf alarmierende 69.865 durch Feinstaub und 28.464 durch Stickstoffdioxid. Dies geht aus einem Bericht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hervor, die auch die Umsetzung strengerer Luftqualitätsrichtlinien fordert. Besonders betroffen ist Berlin mit 3.527 Todesfällen aufgrund von Feinstaub und 1.414 durch Stickstoffdioxid, wie DUH erklärt.
Die DUH appelliert an die künftige Bundesregierung, die EU-Grenzwerte für Luftschadstoffe bis spätestens 2028 einzuhalten und die Vorschläge der WHO bis 2035 zu implementieren. Außerdem wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, den Methanausstoß zu reduzieren, um die Ozonbelastung zu verringern und damit weitere Gesundheitsrisiken zu minimieren.