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Ferat Koçak, der für die Linke im Berliner Wahlkreis Neukölln kandidiert, könnte die erste Direktkandidatur der Partei im Westen Deutschlands gewinnen. Laut einer aktuellen Umfrage hat Koçak in seinem Wahlkreis eine Zustimmung von 23,4 Prozent, während die Linke insgesamt bei 7 Prozent liegt. Dies deutet auf seine realistischen Chancen im bevorstehenden Bundestagswahlkampf hin.
Der Wahlkampf von Koçak konzentriert sich auf persönliche Gespräche und Haustürwahlkampf, was bereits zu 40.000 Gesprächen führte, nachdem in Neukölln rund 120.000 Türen geklopft wurden. Koçak, der 2016 der Linken beitrat, sieht sich selbst als Vertreter der Interessen der Neuköllner Bevölkerung, insbesondere derjenigen, die sich von der Politik nicht ausreichend vertreten fühlen. Viele der Anliegen, die er aufgreift, sind die steigenden Mieten, hohen Lebenshaltungskosten sowie Missstände im öffentlichen Nahverkehr.
Persönliches Engagement und soziale Themen
Koçak berichtet von konkreten Problemen wie der klagenden älteren Mutter, die von den gestiegenen Lebenshaltungskosten betroffen ist. Darüber hinaus thematisiert er die Vermüllung der Straßen sowie rassistische Narrative, die Migranten als Sündenböcke darstellen. Er engagiert sich aktiv in sozialen Problemen, Rassismus und Arbeitskämpfen und fordert ein Ende der deutschen Waffenexporte nach Israel sowie einen gerechten Frieden im Nahen Osten. In Neukölln lebt eine große palästinensisch stämmige Community, die eine zentrale Rolle in seiner politischen Arbeit spielt.
Um sein Einkommen als Abgeordneter auf 2.500 Euro zu begrenzen und den Rest an Menschen und Initiativen zurückzugeben, bringt Koçak einen innovativen Ansatz in die Politik. Dies wurde auch in der Bewerbung um die Kandidatur für das Bundestags-Direktmandat deutlich, wo er seine soziale Verantwortung in den Vordergrund stellt.
Mit seiner persönlichen Erfahrung, die auch einen rechten Brandanschlag beinhaltet, thematisiert Koçak das Gefühl der Fremdheit, das trotz Heimat in Deutschland viele verspüren. Er fordert eine Diskussion über die Verteilung von Reichtum und Steuern, die hohe Armutsraten und das negative, rassistische Bild von Neukölln adressiert. Zudem sieht er die Bebauung des Tempelhofer Feldes und die Einschränkung von Grundrechten kritisch und lehnt diese ab.
Koçak hat es sich zum Ziel gesetzt, mit 200.000 Neuköllner*innen ins Gespräch zu kommen, um echte Veränderungen für die Menschen in seinem Heimatbezirk zu erreichen. Interessierte sind eingeladen, sich über die Inhalte seiner Kandidatur zu informieren und Kontakt aufzunehmen unter info@feratkocak.de.