Nordsachsen

Eilenburgs Bürgerpolizist: Auf Mission für die verschwundene Statue!

In Eilenburg ist Mario Golle, ein 61-jähriger Bürgerpolizist, seit über elf Jahren im Dienst und aktiv auf Streife. Heute informierte er die Leitstelle über seine Präsenz im Polizeiwagen und machte sich auf in Richtung Stadtpark, um nach der verschwundenen Statue „Mutter mit Kind“ zu suchen. Der Bürgerpolizist ist in der Stadt gut vernetzt und könnte möglicherweise Zeugen finden, die etwas zu dem Vorfall berichten können.

Golle, der mit drei weiteren Bürgerpolizisten in der Region zusammenarbeitet, engagiert sich auch in der Präventionsarbeit an Schulen und betreut Praktikanten. Ziel der Bürgerpolizei ist es, die Verbindung zwischen der Polizei und den Bürgern zu stärken. In Sachsen gibt es momentan einen Betreuungsschlüssel von einem Bürgerpolizisten auf 7500 Einwohner. Sachsens Innenminister Armin Schuster hat bereits angekündigt, die Anzahl der Bürgerpolizisten Anfang 2024 zu verdoppeln.

Streifendienst und Herausforderungen

Um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen, geht Golle fast täglich auf Streife, bevorzugt zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Oftmals begegnen ihm Anliegen zur Nachbarschaft, die er durch Gespräche zu lösen versucht. Aktuell sucht er nach Hinweisen zur verschwundenen Statue. Bisher erhielt er jedoch keine Informationen von Anwohnern und vermutet, dass diese mit „brachialer Gewalt“ entwendet wurde. Während seiner Streifenfahrten achtet er auch auf die ordnungsgemäße Nutzung von Behindertenparkplätzen und blockierten Gehwegen. Golle, der seit 1984 im Polizeidienst ist, hofft, dass mehr jüngere Kollegen Interesse an der Funktion der Bürgerpolizisten zeigen, um die Verbindung zur Bevölkerung zu stärken.

In einem breiteren Kontext äußert sich Frank Asbrock, Sozialpsychologe und Leiter des Zentrums für Kriminologische Forschung Sachsen, zur Wahrnehmung von Sicherheit in Deutschland. Laut einer Umfrage empfindet die Mehrheit der Befragten eine Zunahme der Unsicherheit, während die polizeiliche Kriminalstatistik einen Rückgang der registrierten Kriminalität über die letzten Jahrzehnte zeigt, wie MDR berichtete. Asbrock betont, dass die Statistik nur einen Teil der Kriminalität abbildet, da nicht alle Straftaten registriert werden. Dunkelfeld-Studien bestätigen, dass die Kriminalität in Deutschland in den letzten Jahrzehnten insgesamt abgenommen hat.